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Kommentare - - Seite 96

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Kleiner Auszug aus meiner Geschichte

    10.12.2013, Dragonbea
    Meine Diagnose wurde nie direkt gestellt, und war auch laaange in Therapie, Kliniken etc. bevor ich das selbst erkannt habe, anfangs noch den Psychiatern und Therapeuten auf viele Parallelen und auf die Existenz dieser Krankheit hinweisen musste.
    Kannte Anfangs diesen Begriff selber nicht, bis mich mal ein Freund drauf hingewiesen hat und ich mich schlau machte.
    Habe dort viele Gemeinsamkeiten gefunden, und ich weiß nicht, wann es überhaupt bei mir anfing.
    Mit Ritzen das erste Mal mit 20, vor 15 Jahren, aber ich glaub, es fing an, als ich mit 16 eine Essstörung entwickelt habe - Hatte innerhalb von drei Monaten sechs Kilo zugenommen, weil ich so viel gegessen hatte.
    Mich hat das nicht gestört, wog damals 64 Kilo bei 1,70 m, hab damals Kraftsport gemacht, war ein Mal die Woche joggen, zwei Mal DLRG - also durchtrainiert.
    Und dann fing es an: Wollte meinem Freund gefallen, war ihm zu dick ...
    Wollte "richtig" sein - wie mich ALLE wollten ...
    Bei meinen Adoptiveltern und meinen leiblichen habe ich es nie geschafft (letztere wollen auch nix von mir wissen), und dann bin ich dort eingezogen, wollte alles tun, dass er bei mir bleibt, mich liebt und begehrt ...
    Naja, dann hab ich abgenommen. Erst normal mit gesunder Ernährung, dann begannen Heißhungerattacken und fasten, irgendwann brechen, weil mir schlecht war.
    Habe mich damit bestraft, dass ich ihm nicht genügen konnte.
    Hab die Bulimie vor sechs Jahren bewältigt.
    Seitdem bin ich sehr unsicher allein in der Öffentlichkeit, kann innere Anspannungen kaum aushalten und sie nicht rechtzeitig empfinden oder erkennen.
    Es baut sich ein unheimlich starker Druck auf.
    Werde dann total aggressiv innerlich und wütend!
    Urteile negativ und irrational über Menschen, die ohne Beteiligung in dieser Situation da sind, ohne dass sie etwas damit oder mit mir zu tun haben.
    Ich persönlich habe extreme Angst vor Ablehnung und dem verletzt werden.
    Deshalb meide ich oft Beziehungen - in sexueller - und der zu meinen Eltern.
    Freunde sind da kein Problem.
    Bin als Kind missbraucht worden - wie sehr viele Borderliner ...
    Deswegen u.A. schlechte Beziehung zu meinen Eltern, die da nichts von wissen wollen ...
    ... oder von mir - ich meine, wenn man Akzeptanz und Respekt und Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeit nie erfährt, ist es schwierig, die alleine aufzubauen. Dann richtet man alle auf.
    Zum Glück bin ich nicht eifersüchtig wie anscheinend viele Betroffene.
    Im Gegenteil.
    Aber im Nachhinein sehe ich auch, dass fast alle längeren Partnerschaften mit ebenfalls Borderliner waren ... und DER Part war mega-eifersüchtig, durfte nicht mal mit einem Typen reden.
    Hat er es gesehen fing er an: Du willst den doch ficken ...
    Du hast was mit dem ...
    Spionierten mir nach - Handy, PC ... fanden natürlich immer irgendwas und haben das dann auch extremst gezeigt.
    Tagebuch gelesen - haben die nicht verstanden, dass das etwas Intimes und Persönliches ist ...
    Bin seit gestern in einer Tagesklinik.
    Muss mich da erst mal dran gewöhnen, fühle mich da irgendwie unverstanden ...

    Hoffe ich habe mit meiner Geschichte keinen in den Schlaf verbannt ...
  • Schizophrenie differenzierter sehen

    10.12.2013, S. Jakob
    Herzlichen Dank für die hervorragenden Ausführungen. Die Ursachen für Schizophrenie halte ich auch für wesentlich umfangreicher.
  • Versuchsanordnung

    09.12.2013, Walter Weiss
    Es tut mir Leid, aber gleich zu Beginn des Artikels steht eine völlig unverständliche Darstellung einer Versuchsanordnung. Die Probandin A besitze 1000 Euro und gebe der Probandin B zunächst einmal 200 Euro / nach und nach erhöht der Leiter den Darlehnsbetrag, bis schließlich die ganzen 1000 Euro verbraucht sind / dann sind also die gesamten 1000 Euro bei B gelandet / vorausgesetzt, B habe am Beginn 0 Euro gehabt und gebe jeweils 50% des Empfangenen zurück, hätten beide am Schluss 500 Euro - A also doch nicht "mehr in der Tasche". Es kommt auch gar nicht vor, ob A und B unmittelbar kommunizieren ...
    Ich habe den Eindruck, die Verfasserin habe selbst nicht recht verstanden, was da geforscht wurde.
    Wenigstens trägt der Artikel durchaus nicht zur Klärung bei.
    Stellungnahme der Redaktion

    Antwort der Autorin Manuela Lenzen:
    Sehr geehrter Herr Weiss,

    vielen Dank für Ihre Zuschrift. Es tut mir Leid, wenn die Darstellung des Versuchs so kurz geraten ist, dass sie schwer zu verstehen ist. Gemeint war das Folgende: Die erste Person hat 5 Euro. Wenn sie dieses Geld an die zweite weitergibt, erhöht der Versuchsleiter auf 20 Euro. Diesen Betrag kann die zweite Person nun ganz behalten oder nach Gutdünken aufteilen. Falls sie fair teilt, haben beide mehr als vorher (jeder 10 Euro); falls die zweite Person alles einsteckt, hat die erste Pech gehabt und geht leer aus. Verbales Kommunizieren ist dazu nicht erforderlich.
    Ich hoffe, das macht die Sache etwas klarer.

    Beste Grüße
    Manuela Lenzen

  • Menschenrechte

    05.12.2013, Walter Weiss
    Die Menschenrechte sind (im Dreiklang Demokratie/Menschenrechte/unabhängige Justiz) die größte menschliche Erfindung der letzten 3000 Jahre und lösen endlich die stets ungerechten, meistens sogar für die Menschen katastrophalen anderen Erzeugnisse der menschlichen Erfindungen zur Regelung größerer Gemeinschaften (wie Diktaturen, Religionen und sonstige Weltanschauungen) ab. Die Menschenrechte müssen ständig wieder neu erkämpft, ausgebaut, verfeinert und den stets wechselnden äußeren Verhältnissen angepasst werden. Insbesondere geraten sie immer wieder auf den Prüfstand, wenn es um Menschen geht, die in keiner Weise selbst in der Lage sind, Rechte wahrzunehmen, oder um die Frage, ob ein Individuum - bereits - die Eigenschaft "Mensch" besitzt oder nicht (Abtreibungskontroverse; Stammzellenproblematik usw.).

    Gerade weil es sich hier "nur" um menschliche Erfindungen handelt und keineswegs um eherne, womöglich aus höheren Sphären stammende Regeln, kann man es sich an den Knöpfen abzählen, ob man sie auch Menschenaffen zukommen lassen möchte. Letzten Endes kann da nur bloße Willkür herrschen. Man kann viele Argumente dafür und dagegen sammeln - welchen Saldo die Gemeinschaft dann aber zieht, wird beliebig sein.
  • Bewusstsein

    05.12.2013, Walter Weiss
    Michael Pauen ist erst 57 Jahre alt - grade noch jung genug, um nach allen Anstrengungen endlich zu bemerken, dass er mit dem "Objekt" Bewusstsein nichts Objektives behandelt, sondern ein gedankliches Nicht-Objekt, im Verlauf der menschlichen Kulturgeschichte entstanden aus subjektiven Gefühlen der - vermeintlichen - Wichtigkeit und eingebildeter Einmaligkeit, immer weiter von Philosophie, Geisteswissenschaften und Künsten, vornehmlich der Literatur, aufgebläht, so dass man heute tatsächlich gar nicht so schnell merkt, dass nur ein Luftgebilde, eine bloße Schein-Entität vorliegt.

    Die Vorstellung wäre grässlich, der Verfasser "forschte" weiter in der bisherigen Richtung, womöglich ein ganzes Gelehrtenleben lang und beglückte dann am Ende seiner Laufbahn - wie viele andere - die Umwelt mit einer umfassenden Lebensübersicht. Zur weiteren Zementierung dieses Nicht-Gegenstandes.
  • Rechenschwäche

    05.12.2013, Reinhard Dümler
    Als Sprachheilpädagoge habe ich jahrelang Schulanfänger auch in Mathematik unterrichtet, ohne wirklich zu wissen, worum es beim Rechnenlernen geht. Somit hatte ich immer Schüler, die rechnen konnten oder auch nicht. In den 1980er Jahren wurde den Schulanfängern dann das Rechnen auch noch mit der Mengenlehre beigebracht. Das war für die Schüler zwar entspannend und unterhaltsam, das Rechnen haben sie damit aber noch weniger gelernt. Erst als ich rein zufällig an einer Fortbildung von Michael Gaidoschik (siehe Literaturtip S. 27) teilnahm, habe ich verstanden, worum es beim Rechnenlernen geht. Folglich habe ich nicht mehr von Anfang an das Rechenbuch benutzt, sondern mich an Gaidoschiks Empfehlungen orientiert und erst später mit dem Rechenbuch gearbeitet. Und plötzlich konnten die Schüler viel besser rechnen. Als Fachmann für den Schriftspracherwerb sehe ich dieselben Probleme: Man beginnt "auf Knopfdruck" mit der Fibel, ohne sich über die Vorfähigkeiten einzelner Schüler Gedanken zu machen. Und dann gibt es eben Kinder, die lesen können und andere, die es nicht schaffen. Auch ich bin der Meinung von Wolfram Meyerhöfer, dass Diagnosen, wie Legasthenie oder Rechenschwäche unsinnig sind, da man den Kindern damit nicht weiter hilft.
  • Perfekter Song

    05.12.2013, Stephan Schleim
    Zu dem Interview "Verpassten Chancen nachzutrauern, lohnt nicht" (GuG 12/2013, S. 44) gibt es den perfekt passenden Song von "Passenger", der auch noch lief, als ich den Text gerade las, "Life's For The Living":

    Don't cry for the lost
    smile for the living
    get what you need
    give what you're given
    live's for the living
    so live it ...
  • Ich mache Augen

    05.12.2013, Barbara
    Bin 25 und erst jetzt komme ich darauf, dass ich an dieses Syndrom leide. Stellenwechsel, plötzlicher Abgang von der Uni, obwohl ich ne gute Studentin war, begabt. Aber auch schrecklich unorganisiert. Meine Bachelorarbeit habe ich auf den letzten Drücker abgegeben. Ich ging dann von der Uni, weil ich nicht genau wusste, was ich will. Bin extrem impulsiv. Ich würde noch als Symptom bei Erwachsenen riskantes Sexualverhalten erwähnen, aufgrund der erhöhten Libido und einer schrecklichen Naivität. Wenn ich zurückschaue, muss ich sagen: Ich bin ein Kind, das nen Führerschein hat. Und ich fahre nicht, denn ich weiß, dass es zu gefährlich werden könnte. Ich schätze Risiken falsch ein. Man sollte bei der Erziehung mehr auf Kinder achten, nicht wegschauen oder sogar schlagen (ich wurde geschlagen), sondern nach Ursachen vom Verhalten suchen. Als Kind war ich extrem naiv, habe meine Sachen anderen gegeben, viel geholfen, nicht nein sagen können, Konflikte wollte ich meiden, war aber dazu nicht fähig, weil zu impulsiv. Zu viel geweint oder zu viel gelacht. Und meine Eltern? Mich als böse bezeichnet. Anstatt mich mehr zu lieben und mein Problem zu lösen. Zu wenig Interesse an mir. Jeder Hund geht mit seinen Welpen besser um. Nur deshalb bin ich heute psychisch total am Boden.
  • Borderline

    02.12.2013,
    Ich bin selber Borderline-Typ (Impulsive-Typ), und ich kann euch nur sagen, ja, es ist schwierig zu leben damit. Ein stimmunsstabilisierendes Medikament ist erst mal gar nicht verkehrt, so gennante Neuroleptika, also keine Antideprissiva. Mann muss lernen sich zu kontrollieren, und das geht am besten mit ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN!!! Verschafft euch einen Verhaltenstherapeuten und immer das gleiche Geschlecht. Wenn Mann, dann männlicher Therapeut, wenn Frau, dann weiblicher Therapeut.
    Aber eins kann ich euch sagen: Es gibt weitaus Schlimmeres im Leben als Borderliner zu sein.
    Verliert nicht eure Hoffnung und glaubt an euch selbst. Keiner von euch muss sich stigmatisiert fühlen, weil irgendwelche Ärzte Diagnosen erstellt haben. Also denkt daran: Ihr seid normal, ihr seid nur anders. Jeder ist anders. Lasst euren Kopf niemals hängen und treibt regelmäßig Sport. Joggen hilft sehr dagegen oder schwimmen, fahrradfahren. Mein persönlicher Typ. Wenn euch alles zuviel erscheint, dann nimmt die Brause im Bad und ganz kaltes Wasser übern Kopf, dann wisst ihr wieder, wo ihr seid erst mal. Geht spazieren und findet einen stabilen Freundeskreis. Das ist am wichtigsten.

    Alles Gute euch allen, ihr schafft das.
  • Tochter einer kaufsüchigen Mutter

    01.12.2013, Tochter einer kaufsüchtigen Mutter
    Offene Familiengeheimnisse:

    Ich habe sehr unter dem Verhalten meiner Mutter gelitten. Immer wieder kam es durch ihr Verhalten zu Streit in unserer Familie. Mein Vater musste ihre Schulden immer wieder ausgleichen. Oft haben mein jüngerer Bruder und ich uns geschämt oder um die Mutter gekämpft, gelogen und sie verteidigt, wenn z.B. Menschen, denen sie Geld schuldete, uns Kinder wütend darauf ansprachen, "wann die Mutter denn ihre Schulden bezahlte", oder sie damit drohten, es dem Vater zu erzählen. Ab dem 9. Lebensjahr konnte ich von meiner Mutter nichts mehr annehmen. Z.B. Geschenke. Ich fing an, alles, was von ihr kam, abzulehnen. Ich zog die Einsamkeit vor. Ich wollte mich nicht an ihrem Verhalten beteiligen und mich mitschuldig fühlen, denn es stand oft damit in Verbindung, vor dem Vater das Gekaufte zu verheimlichen. Ich wollte ihn und andere Menschen nicht anlügen müssen, und ich war nicht bereit, wie sie es verlangte, andere, meinen Vater und mich selber für ihr Verhalten schuldig zu erklären. Ich entwickelte aus dieser meiner Kindheit eine große Angst vor Geld, Schulden und allem, was mit eigenen Bedürfnissen zu tun hat. Einerseits bin ich sehr stark geworden und hatte gelernt, zu meiner eigenen Meinung und Haltung stehen zu müssen, andererseits musste ich stellvertretend für meine Mutter Verzicht (Abstinenz) üben, mir eigene Wünsche selber verbieten, um nicht im Konflikt zwischen den Eltern und meinen eigenen Ansichten zu ertrinken. Irgendwie ging es mir besser, wenn ich wenigstens versuchte, ihre Schulden im Gewissen abzutragen und durch gelebten Verzicht eine Stärke spürte, welche ich von ihr gebraucht hätte. Dieses Vehalten ließ meinen Lebensalltag gleichzeitig rigide, kalt, arm und koabhängig werden. Ich empfand die Handlungen meiner Mutter als Zerstörung meiner eigenen Möglichkeiten, mich zu entwickeln. Noch heute fühle ich mich oft verfolgt von dieser in der Kindheit erlebten Ohnmacht und dem Gefühl, dass ich meiner Mutter nicht helfen konnte. Hinzu kam, dass ihre Probleme soviel andere Probleme in der Familie überdeckten, dass diese häufig nicht gesehen und damit auch nicht gelöst werden konnten. Meine Rettung war meine eigene Stärke, für mich alleine sorgen zu können, mein lieber Bruder, für den ich (so empfand ich es jedenfalls) die Kraft entwickelte, meine schulischen und beruflichen Ausbildungen, die mir Unabhängigkeit ermöglichten, und viele liebe Menschen außerhalb meiner Familie, die mir in allen Zeiten den nötigen Halt gaben.

    Ich bin im Zuge meiner eigenen Erfahrung zu folgender Überzeugung gekommen:
    Kinder kaufsüchtiger Eltern, werden auf Grund ihrer natürlichen Abhängigkeit von den Eltern in den Sog der Sucht und den Schuldgefühlen des betroffenen Elternteils unfreiwillig mit einbezogen und auf diese Weise in ihrer Entwicklung stark beeinträchtigt.

    Da meiner Meinung nach die Kaufsucht fließende Grenzen hat, um sie als Krankheit überhaupt erkennen zu können, und ebenso noch viel subtilere Verschleierungsmöglichkeiten bietet, als z.B. die Alkoholsucht, enstehen Familiendynamiken, die es für Kinder betroffener Familien unmöglich werden lässt, Hilfe zu bekommen.
    Außenstehende bemerken häufig nichts oder bagatellisieren das Problem ebenso wie der Süchtige selber.
    Es enstehen für betroffene Kinder früh und tiefgreifende Koabhängigkeiten, übernommene tiefe Schuldgefühle, einhergehend mit dem Gefühl der Hilflosigkeit und einer Art Bestrafungsbedürfniss für unsichtbar gebliebene Verhaltensweisen, die das Kind überhaupt nicht getan hat.
    Kinder verknüpfen möglicherweise eigene Bedürfnisse mit dem Gefühl, durch die eigenen Bedürfniss das Verhalten des Elternteils ausgelöst bzw. verursacht zu haben. Dies dann als Beweis anzusehen, dass die eigenen Bedürfnisse Schuld an den Problemen in der Familie seien. Die Bereitschaft eines an einer Sucht erkrankten Menschen immer wieder anderen Menschen die Schuld für ihr Verhalten zu geben, begünstigen die Schuldgefühle bei betroffenen Kindern noch zusätzlich.

    Kinder können die Sucht des Elternteils oder die Art einer süchtigen Familiendynamik (Elterndynamik) nicht begreifen oder durchblicken und beziehen diese Gefühle (wie es Kindern eigen ist) auf sich selbst, und es folgen Selbstwertzweifel, bis hin zu Selbstwerterniedrigung. Ein Teufelskreis, denn die Sucht der Eltern wird auf diese Weise zur Krankheit der Kinder.
  • Unser Leben von Pillen bestimmt

    28.11.2013, Deborah Kohler, Biologiestudentin, Berlin
    Antibabypillen, Schmerztabletten, Antibiotika, Antidepressiva und jetzt auch noch eine Moral-Pille, die unser Leben beeinflussen soll?

    Erst vor kurzem las ich, dass in entwickelten Ländern immer mehr Pillen konsumiert werden. Ja, Pillen sind eine klasse Erfindung - keine Frage! Will ich nicht schwanger werden, verhüte ich regelmäßig mit der Antibabypille. Habe ich Schmerzen, schlucke ich eine Schmerztablette. Liegt eine bakterielle Entzündung vor, hilft Antibiotika. Tabletten und Pillen halten uns gesund, erhöhen unseren Lebensstandart. Doch wann ist Schluss?

    Ist es wirklich gesund, so viele Chemikalien in unseren Körper zu schleusen? Hilft es uns auf lange Sicht, wenn wir wegen jeder Kleinigkeit Antibiotika schlucken und früher oder später dagegen resistent sind? Ist es wirklich nötig, für jedes kleine Problemchen eine Pille zu schlucken? Oder vielmehr: Sind Pillen die Lösung für jedes Problem?

    Als ich den Artikel "Einmal Moral forte, bitte!" in der Oktoberausgabe von "Gehirn und Geist" zum ersten Mal gesehen hatte, dachte ich sofort, es sei grundsätzlich keine schlechte Idee, den Menschen nachzuhelfen, auf den richtigen Weg zu kommen. Die Pille hätte viele Vorteile, zum Beispiel, wie im Bericht beschrieben, Männer mit pädophilen Neigungen oder auch andere potenzielle Straftäter zu beeinflussen. Die Menschen werden immer egoistischer, sind auf sich selbst fixiert, wobei Hilfsbereitschaft oft viel zu kurz kommt. Ich denke, die Idee, die grundsätzlich hinter der Moralpille steckt, ist nicht schlecht. Es ist ein Versuch, die Welt ein Stückchen besser zu machen. Wie aber alle anderen Pillen auch, würde ein solcher "Moralcocktail" Nebenwirkungen haben. Es wurde beschrieben, dass die Wirkung nicht zwangsläufig in Richtung Mitgefühl gehen muss und dass es bei Menschen, die sich ohnehin schon gut in andere einfühlen können, am meisten wirkt; bei denen, die es wirklich nötig hätten, wirkt es eher weniger effektiv.

    Ist es also wirklich wert, irgendwelche Pillen zu schlucken und zu denken, dadurch wird man ein besserer Mensch? Ich denke nicht, dass Pillen die Lösung für dieses globale Problem sind. Jeder Mensch sollte selbst an sich arbeiten. Jeder Mensch sollte für sich versuchen, sich selbst zu beherrschen und nicht ständig nur an sich selbst denken, sondern auch an seine Mitmenschen. Wir sollten nicht auch noch unsere moralischen Entscheidungen in die Hände der Forschung geben.

    Ich weiß, dass sind hohe Erwartungen an die Menschen des 21. Jahrhunderts.
  • Todeskrone

    25.11.2013, Vollrad Kutscher
    Hut ab vor diesem Text!
    Stieß auf ihn, weil ich mich informieren wollte, was diese Todeskrone genau ist und was gerade bei der Leistenbruch-OP meiner Schwester schief lief. Sie hat den chirurgischen Fehler zum Glück überlebt.
    Viele meinen, den Tod verdrängen zu müssen, um leben zu können. Subjektiv gesehen verständlich, aber objektiv betrachtet sitzen wir von Geburt an in der Todeszelle. Offen ist nur der Zeitpunkt, zu dem wir abgeholt werden. Man sollte angesichts der "Verurteilung" dennoch das Leben in der Zelle nicht vergessen!
  • Philosophisches

    21.11.2013, Rainer Ostendorf
    Der Artikel und der Blog gefallen mir. Wenn ihr Philosophisches mögt - besucht mal meine Freidenker Galerie. Dort zeige ich neben meinen Bildern auch viele Zitate von Philosophen, Querdenkern und Künstlern. Hier mehr Infos über mich und meine Arbeiten: www.freidenker-galerie.de
  • Mal kritisch betrachten

    17.11.2013, Christoph Bresler
    Ich habe dazu einen Artikel gefunden, der mal zum Nachdenken anregt. Dazu dass sich die das interpersonal Verhalten total verändert.

    http://down-to-mars.tv/2013/11/17/liebe-generation-wir-muessen-reden/

    Vielleicht das Handy doch mal einfach weglegen
  • Unser Egoismus?

    17.11.2013, Roberta S.
    Affen möchten überleben - ihre Gene weitergeben, wie es immer in den Tiersendungen heißt - was die Natur den Lebewesen verordnet zu haben scheint. Also versucht sich der Affe Mensch in seiner Umwelt zu behaupten. Ganz natürlich. Oder eben dich nicht. Als Kulturwesen - im Gegensatz zum Affen - sollte der Mensch natürlich über solch primitivem Überlebensstrategien stehen. Schließlich wird er dadurch zu etwas Besonderem. Eben doch kein Affe ...?
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