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Schlafmittel: Ein warmes Bad hilft beim Einschlafen

Am Abend stimuliert eine warme Dusche den natürlichen Temperaturzyklus des Körpers. Das Timing muss allerdings stimmen.
Eine Frau liegt im Dunkeln bei Kerzenlicht in der Badewanne

An lauen Sommerabenden ist die Lust auf ein warmes Bad zwar nicht allzu groß. Aber ausgerechnet das könnte bei Einschlafproblemen helfen: Duscht oder badet man ein bis zwei Stunden vor der gewünschten Bettzeit in 40 bis 42,5 Grad Celsius warmem Wasser, so verkürzt sich die Zeit des Wachliegens um zehn Minuten. Zu diesem Schluss gelangt eine Übersichtsstudie in der Zeitschrift »Sleep Medicine Reviews«.

In der Regel sinkt die Temperatur im Körperinneren ungefähr eine Stunde vor der gewohnten Schlafenszeit und erreicht ihren Tiefpunkt um die Mitte der Nachtruhe. Eine passive Erwärmung rund 90 Minuten vor dem Zubettgehen stimuliere diesen Regulationsmechanismus, erläutern die Forschenden um den Mediziner Richard Castriotta von der University of Texas: Die Blutgefäße an Händen und Füßen weiten sich, die Durchblutung steigt. So transportiere der Körper Wärme ab, wenn im Körperinnern erhöhte Temperaturen herrschen.

Um den Mechanismus optimal zu nutzen, braucht es ein gutes Timing von ungefähr anderthalb Stunden vor der Schlafenszeit. Wer erst zwei Stunden nach dem Duschen oder Baden zu Bett geht, meint zwar besser zu schlafen, schlummert aber nicht schneller ein. Einige Studien deuteten außerdem darauf hin, dass man dank Warmwasser auch tiefer schlafe. Ein warmes Fußbad könnte ebenfalls als Schlafmittel taugen, sofern man danach auf dicke Socken verzichtet, also dem Wärmeverlust an den Füßen nicht entgegensteuert. Es bedürfe allerdings weiterer Studien, schreibt das Team, um die schlafförderlichste Warmwasservariante genauer zu bestimmen.

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