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Antibiotika: Neue Strategien gegen Superkeime
Krank machende Bakterien entwickeln zunehmend Resistenzen
gegen gebräuchliche
Antibiotika, oft sogar gegen mehrere zugleich. Nur innovative Forschung kann
der Medizin den dringend benötigten Waffennachschub verschaffen.
"Superkeim schlägt in der Stadt zu." So
lautete eine Schlagzeile der "New York
Post" vom 26. Oktober 2007. Zwölf
Tage zuvor war Omar Riveira aus
Brooklyn an einer schweren Infektion gestorben:
Der Zwölfjährige hatte sich beim Basketball
eine Wunde zugezogen, über die ein
methicillinresistenter Stamm von Staphylococcus
aureus eindrang. Diese Form des Bakteriums,
unter dem Kürzel MRSA bekannt, ist
resistent gegen eine der derzeit wirksamsten
Klassen von Antibiotika.
Um dieselbe Zeit war die Studie eines großen Forscherteams erschienen, wonach MRSA allein in den USA jährlich schätzungsweise 196 000 Todesfälle verursacht – mehr als das Aidsvirus HIV (in Deutschland, wo andere Stämme kursieren, sind es schätzungsweise 500 bis 2000, meist infolge einer "Blutvergiftung"). Im Fall einer ernsten Infektion starben rund 20 Prozent der Betroffenen und – was noch brisanter ist – darunter zunehmend junge Menschen, die sich den Superkeim bei Alltagsaktivitäten zugezogen hatten.
Früher beschränkte sich das MRSA-Problem auf Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, wo viele Patienten abwehrgeschwächt und daher anfälliger sind. Selbst wenn MRSA-Infektionen nicht tödlich verlaufen, verursachen sie hohe Kosten: Wer sich als Patient im Krankenhaus eine zuzieht, muss im Durchschnitt zehn Tage länger stationär behandelt werden. In den USA verschlingt die stationäre Behandlung aller MRSA-Patienten jährlich immerhin drei bis vier Milliarden Dollar. Dabei sind Staphylokokken nicht die einzigen Keime, die sich zunehmend schwieriger bekämpfen lassen. Die moderne Medizin verliert mehr und mehr Boden im Kampf gegen bakterielle Krankheitserreger, die bereits als besiegt galten. Um das Blatt zu wenden, bedarf es dringend innovativer Ansätze zur Entdeckung und Entwicklung weiterer Antibiotika.
Die Geschichte von MRSA illustriert beispielhaft, wie schnell Resistenzen gegen vorhandene Medikamente entstehen können. Die natürlichen Mechanismen, die bei Staphylokokken und anderen Bakterien dahinterstehen, führen praktisch zwangsläufig dazu – und machen einen konstanten Nachschub an neuen Antibiotika notwendig...
Um dieselbe Zeit war die Studie eines großen Forscherteams erschienen, wonach MRSA allein in den USA jährlich schätzungsweise 196 000 Todesfälle verursacht – mehr als das Aidsvirus HIV (in Deutschland, wo andere Stämme kursieren, sind es schätzungsweise 500 bis 2000, meist infolge einer "Blutvergiftung"). Im Fall einer ernsten Infektion starben rund 20 Prozent der Betroffenen und – was noch brisanter ist – darunter zunehmend junge Menschen, die sich den Superkeim bei Alltagsaktivitäten zugezogen hatten.
Früher beschränkte sich das MRSA-Problem auf Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, wo viele Patienten abwehrgeschwächt und daher anfälliger sind. Selbst wenn MRSA-Infektionen nicht tödlich verlaufen, verursachen sie hohe Kosten: Wer sich als Patient im Krankenhaus eine zuzieht, muss im Durchschnitt zehn Tage länger stationär behandelt werden. In den USA verschlingt die stationäre Behandlung aller MRSA-Patienten jährlich immerhin drei bis vier Milliarden Dollar. Dabei sind Staphylokokken nicht die einzigen Keime, die sich zunehmend schwieriger bekämpfen lassen. Die moderne Medizin verliert mehr und mehr Boden im Kampf gegen bakterielle Krankheitserreger, die bereits als besiegt galten. Um das Blatt zu wenden, bedarf es dringend innovativer Ansätze zur Entdeckung und Entwicklung weiterer Antibiotika.
Die Geschichte von MRSA illustriert beispielhaft, wie schnell Resistenzen gegen vorhandene Medikamente entstehen können. Die natürlichen Mechanismen, die bei Staphylokokken und anderen Bakterien dahinterstehen, führen praktisch zwangsläufig dazu – und machen einen konstanten Nachschub an neuen Antibiotika notwendig...
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