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  • Der Informationsbegriff

    20.02.2014, Heinz K. Stahl
    Die vorzügliche grafische Gestaltung der GuG-Hefte lässt keinen Wunsch offen. Ganz anders sieht das bei der 
Sprache aus.

    Während man den Grundsatz, nur ja keinen allzu wissenschaftlichen Duktus aufkommen zu lassen, um bestimmte Lesersegmente nicht abzuschrecken, noch verstehen kann, ist der von Ihnen offenbar mit Genuss verwendete naturalistische Informationsbegriff eine Quelle von Irritation und Ärger. Wann immer in einem Beitrag die Rede von Reizen oder Signalen, von Nachrichten, Mitteilungen oder Hinweisen sein sollte, wird stattdessen, vermutlich im Andenken an Claude Shannon und Norbert Wiener, alles mit "Information" plattgewalzt. Der vorläufige Höhepunkt dieser Sprachvergessenheit findet sich auf Seite 11 der Nr. 3/2014: "Eine wahre Flut an Informationen müssen Nervenzellen Tag für Tag verarbeiten." Information ist also ein Naturgegenstand. Wie Energie und Materie. Deshalb "prasseln Informationen ständig auf unser Gehirn ein", wie kürzlich in GuG zu lesen war. Dass Information etwas mit "Notiz nehmen" und mit "Bedeutung zuweisen" zu tun hat, dass Information ohne Aufmerksamkeit gar nicht möglich ist, dass es keine "Informationsüberlastung", sondern "nur" eine Reizüberflutung geben kann, das ficht bei GuG anscheinend niemand an.
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