Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Rehabilitation: Tanz statt Tablette

Tanzen kann die Symptome von Menschen mit Parkinson reduzieren – und ihnen Lebensfreude und etwas Selbstständigkeit zurückgeben. Profitieren auch Patienten mit anderen Erkrankungen davon?

Seit einigen Jahren leidet Herr Fischer* unter Parkinson. Sein rechter Arm zittert unentwegt, was ihm chronische Schmerzen bereitet. Auch bewegt er sich langsamer und fühlt sich beim Gehen oder Stehen unsicher.

Morbus Parkinson ist eine neurodegenerative Krankheit, bei der dopaminerge Zellen in der Substantia nigra sterben, einer kleinen Region im Mittelhirn (siehe »Neuronales Zusammenspiel«, S. 26). Dieses ist unter anderem für die motorische Kontrolle und den Schlaf­wach­Rhythmus zuständig.

Die Symptome unterscheiden sich von Patient zu Patient und sind zu Beginn der Erkrankung schwer zu erkennen. In einem späteren Stadium treten von außen sichtbare starre und verlangsamte Bewegungen auf, Zittern sowie Probleme, die Hände und Beine zu kontrollieren. Das führt häufig dazu, dass die Patienten soziale Kontakte nicht mehr aufrechterhalten können – und daher unter Einsamkeit leiden.

Auch Herr Fischer fühlte sich oft isoliert. Doch seit einigen Wochen geht es ihm besser. Er lacht wieder mehr und läuft sicherer. Seine Familie und Freunde wundern sich, welches ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Beziehungen: Wie sie prägen, wann sie stärken

Das Dossier widmet sich sozialen Beziehungen in all ihren Facetten: zwischen Partnern, Eltern und Kindern, Freunden oder in Gemeinschaften. Die Beiträge liefern wichtige, aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung. Sie verdeutlichen, wie heilsam und wichtig die Verbundenheit mit anderen ist, aber auch, wann sie schaden kann. So zeigt der Beitrag zum Thema Bindungsfähigkeit, dass die Erfahrungen der ersten Lebensjahre prägend sind. Doch Bindungsstile lassen sich ändern. Mit vernetzten Hirnscannern ergründen Mannheimer Forscherinnen und Forscher die Geheimnisse sozialer Interaktionen, die einiges über die Beziehung verraten. Das Hormon Oxytozin gilt als soziales Bindemittel. Ein reines Kuschelhormon ist es dennoch nicht. Auch Umarmungen spielen im Alltag vieler Menschen eine wichtige Rolle, aber erst jetzt beginnen Psychologen, dieses Verhalten zu verstehen.

Spektrum - Die Woche – Riechverlust als Warnsignal

Der Geruchssinn kann dabei helfen, neurologische und psychische Erkrankungen früher zu erkennen. Warum das so ist und ob ein plötzlicher Riechverlust tatsächlich auf Alzheimer, Parkinson oder Depressionen hinweist, lesen Sie ab sofort in der »Woche«. Außerdem: Bekommt Google Konkurrenz?

Spektrum - Die Woche – Wie Psychopharmaka das Gehirn verändern

Wie wirken Antidepressiva, Neuroleptika und Psychostimulanzien auf das Gehirn? Psychopharmaka bringen schnelle Linderung bei psychischen Störungen, doch die langfristigen Folgen auf unser Denkorgan sind noch nicht ausreichend erforscht. Außerdem: Süßwasser unter dem Meer. Ein Weg aus der Wassernot?

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen und Tipps

Quellen

Jola, C., Calmeiro, L.: The dancing queen: Explanatory mechanisms of the »feel­good effect« in dance. In: Karkou, V. et al. (Hg): The Oxford handbook of dance and wellbeing. Oxford University Press, 2017, S. 13–40. Kostenfreies PDF unter: https://bit.ly/37joafF

Jola, C. et al.: Motor simulation without motor expertise: Enhanced corticospinal excitability in visually experienced dance spectators. PLOS ONE 7, 2012

Kalyani, H. H. N. et al.: Effects of dance on gait, cognition, and dual­tasking in Parkinson’s disease: A systematic review and meta­analysis. Journal of Parkinson’s Disease 9, 2019

Kattenstroth, J. C. et al.: Six months of dance intervention enhances postural, sensorimotor, and cognitive performance in elderly without affecting cardio­respiratory functions. Frontiers in Aging Neuroscience 5, 2013

Tipp für Betroffene

Das Projekt »Dance for PD« bietet in 25 Ländern Tanzkurse für Menschen mit Parkinson an, auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz: http://danceforparkinsons.org/find­a­class/class­locations

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.