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Abelpreis 2022: Pendler zwischen den Welten

Die höchste Auszeichnung der Mathematik geht an Dennis Parnell Sullivan für seine Arbeit an Ordnung und Chaos, in zwei völlig unterschiedlichen Gebieten: der Topologie und den dynamischen Systemen.
Donuts und Tasse

Das Klischee, Mathematik sei kompliziert und praxisfern, trifft mit Sicherheit nicht auf alle Gebiete des Fachs zu. Doch wenn ein Bereich dieses Vorurteil verdient hat, dann ist es wohl die Topologie. Darum mag es überraschen, wenn sich jemand zunächst für eine Karriere in diesem Bereich entscheidet, dann aber nach einiger Zeit plötzlich den anwendungsnahen dynamischen Systemen zuwendet, mit denen sich das Wetter, biologisches Wachstum oder Planetenbahnen berechnen lassen.

Diesen ungewöhnlichen Weg hat der 1941 geborene US-Amerikaner Dennis Parnell Sullivan beschritten. Zunächst leistete er von 1963 bis in die späten 1970er Jahre hinein beeindruckende Fortschritte im Bereich der Topologie. Nach dem Wechsel zu den dynamischen Systemen nutzte er dort geometrische Ansätze, wie er sie in seiner vorigen Forschung entwickelt hatte, und prägte damit auch dieses Gebiet maßgeblich. Für seine federführenden Beiträge in beiden so unterschiedlichen Bereichen hat ihm die Norwegische Akademie der Wissenschaften den diesjährigen Abelpreis verliehen. Die Ehrung wird seit 2003 vergeben und zählt – neben der alle vier Jahre überreichten Fieldsmedaille – als die höchste Auszeichnung der Mathematik.

Topologen gelten als die Minimalisten ihres Fachs …

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  • Quellen

Sullivan, D.: Infinitesimal computations in topology. Publications Mathématiques de l'Institut des Hautes Études Scientifiques 47, 1977

Sullivan, D.: Quasiconformal Homeomorphisms and Dynamics I. Solution of the Fatou-Julia Problem on Wandering Domains. Annals of Mathematics 122, 1985

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