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Der Neandertaler in uns

Lebt – oder genauer gesagt denkt – der Neander­taler noch in uns? Mit dieser Frage beschäftigen sich Autor Dylan Evans und Illustrator Oscar Zarate in ihrem Sachcomic über die Evolutionspsychologie. Der interdisziplinäre Forschungszweig untersucht, inwiefern unser heutiges Denken und Verhalten von der Evolution des Menschen geprägt ist.

Wie die Autoren der anderen Bände der Reihe Infocomics nähert sich auch dieses Gespann dem Fachgebiet mit ein paar Zeilen Text und einem Bildchen pro Buchseite, ganz in der Manier eines Postings in sozialen Netzwerken. Dafür reduziert Psychologe und Philosoph Evans die Evolutionspsychologie auf ihre wichtigsten Aussagen. Zum Beispiel, dass sich im Gehirn ganz eigene Programme für Probleme entwickelt haben. So gebe es ein Feind-­Meidungs-Modul oder eines für die Partnerwahl, die sich über Generationen an die Umwelt anpassten.

In der Form erinnert das an ein kompaktes Vorlesungsskript, das auf jeder Seite mit skizzenhaften Schwarz-Weiß-Zeichnungen aufgelockert ist. Dabei scheuen sich die Autoren nicht, auch Kritiker der Evolutionspsychologie zu Wort kommen zu lassen. Allerdings sind die kurzen Texte fachlich nicht immer genau: So hätten Elefantengene nichts mit Pandagenen zu tun. Dass Elefanten und Pandabären einen gemeinsamen Vorfahren haben und damit auch gemeinsame Gene, wird nicht deutlich. Trotzdem gelingt es Evans und Zarate, die zentralen Konzepte in dieser knappen Form vorzustellen. Somit eignet sich das Buch als schnelle Einführung in das Fach.

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Spektrum - Die Woche – Wie Psychopharmaka das Gehirn verändern

Wie wirken Antidepressiva, Neuroleptika und Psychostimulanzien auf das Gehirn? Psychopharmaka bringen schnelle Linderung bei psychischen Störungen, doch die langfristigen Folgen auf unser Denkorgan sind noch nicht ausreichend erforscht. Außerdem: Süßwasser unter dem Meer. Ein Weg aus der Wassernot?

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