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Partnersuche im Internet: Wie datet man online am besten?

Immer mehr Singles suchen im Internet nach Beziehungen. Doch wie geht man am besten vor und präsentiert sich im besten Licht, ohne zu übertreiben oder zu lügen?
Verliebtes Paar

Angeblich verliebt sich alle elf Minuten ein Single über eine spezifische Online-Partnerbörse. Doch welches Profil führt am schnellsten und nachhaltig zum Erfolg? Auch das will erforscht sein, weshalb Khalid Khan von der London School of Medicine und Sameer Chaudhry von der University of North Texas in Dallas in einer umfangreichen Metaanalyse 86 psychologische, soziologische, Computer- und Verhaltensstudien auswerteten, die sich mit verschiedenen Aspekten des Themas befasst hatten. Für manche vielleicht erschreckend, bestätigt die Analyse nicht wenige geschlechtsspezifische Stereotype: Männer bevorzugten demnach Namen wie "Süße Maus" oder "Blonder Engel", die auf ein attraktives Äußeres schließen lassen. Frauen hingegen präferierten Bezeichnungen, die ihren Träger einigermaßen pfiffig machen.

Vor allem aber sollten die Namen mit Buchstaben vom Anfang des Alphabets beginnen, da diese laut den beiden Psychologen eher mit Erfolg und höherem Einkommen in Verbindung gebracht würden. Zudem gesellten sich ähnliche Namen gerne zueinander: "Starker Bär" bekommt demnach eher eine Antwort von "Sportliche Katze" als von "KleineMaus82". Das hänge aber womöglich mit einem typischen Suchmuster zusammen, so Khan und Chaudry: Vielfach suchen Nutzer vor der eigenen Registrierung in den Datenbanken – und wählten dann einen ähnlichen Namen wie die Profile, die ihnen am besten gefielen.

Auch zum Thema Bebilderung geben die Forscher nach ihrer Auswertung Ratschläge. Selbstverständlich sollte man sich von seiner besten Seite zeigen und dabei ein möglichst natürliches Lachen haben, bei dem auch die Augen mitmachen. Sonst wirke es gekünstelt und wie eine Grimasse, was die Erfolgsaussichten schmälere. Und Frauen sollten rote Kleidung tragen und den Kopf etwas neigen, so der nächste präzise Tipp. Wenn möglich, sollten die Suchenden Bilder hochladen, die sie zentral in einer kleinen Gruppe zeigen, wobei Männer durchaus von Frauen angelächelt werden dürfen – dies zeige Verlangen und mache damit attraktiver. Am wichtigsten sei jedoch, dass man ehrlich ist, da Lügner beim ersten realen Daten schnell enttarnt werden. Das perfekte Verhältnis zwischen dem, was man ist, und dem, was man sein möchte, beträgt demnach 70 zu 30 Prozent. Selbst langweilige, weil oft gehörte Attribute wie natürlich, attraktiv, aufgeschlossen, humorvoll, sportlich und kontaktfreudig kommen am besten an. Generell scheinen Onlinedater bis zu einem gewissen Grad klassische Rollenbilder zu bevorzugen – zumindest bei den in Augenschein genommenen angloamerikanischen Single-Seiten: Männer schätzen überwiegend sportliche Frauen, die aber eher Yoga und Laufen als Bodybuilding betreiben, während Frauen eher auf Mut und Risikofreude setzen als auf Nettigkeit und Altruismus. Es gibt jedoch einen Trost für alle, denen diese Stereotype nun sauer aufstoßen: Khan und Chaudry hatten nur 86 Studien aus insgesamt 4000 herausgesucht – da bleibt vielleicht doch noch Spielraum.

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