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Internationale Raumstation: ISS erhält Unterstützung bei Suche nach Leck

Ein russischer Raumfrachter mit dringend benötigtem Sauerstoff hat die ISS erreicht. Außerdem bringt er Ausrüstung, die beim Aufspüren und Abdichten einer undichten Stelle helfen soll.
Die Internationale Raumstation ISS

Seit mehreren Monaten entweicht Luft durch eine undichte Stelle aus der Internationalen Raumstation. Die Raumfahrer vor Ort haben deshalb nun Unterstützung von der Erde erhalten: Nach zweitägiger Reise ist ein russischer Raumfrachter vom Typ »Progress« an der ISS angekommen. Das unbemannte Raumschiff brachte unter anderem dringend benötigten Sauerstoff sowie Ausrüstung und Material, mit dem die undichte Stelle versiegelt werden kann. Ein spezielles Mikroskop soll den Kosmonauten dabei helfen, das Leck im russischen ISS-Modul »Swesda« (Stern) zu finden.

Das Raumschiff mit 2,5 Tonnen Fracht hatte am Montag mit einer Sojus-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Baikonur (Kasachstan) abgehoben. Am Mittwoch konnte es allerdings nicht automatisch an der Internationalen Raumstation festmachen, weshalb die Kosmonauten das Manöver manuell ausführen mussten. Etwa 20 Minuten nach dem geplanten Andocken verkündete ein Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos bei der Live-Übertragung erleichtert: »Die Progress ist nun Teil der ISS.«

Auf der ISS in rund 400 Kilometer Höhe über der Erde leben derzeit zwei Kosmonauten, vier US-Astronauten und ein japanischer Raumfahrer. Die Raumfahrer unter dem Kommando des Kosmonauten Sergej Ryschikow hatten angesichts der entweichenden Luft darauf hingewiesen, dass die Sauerstoffvorräte schneller als vorgesehen zur Neige gehen. Zudem gab es einen Druckabfall, der der Crew Sorgen bereitete. Ursprünglich glaubte die Crew bereits im Oktober 2020, das Leck gefunden und abgedichtet zu haben. Später stellte sich jedoch heraus, dass weiterhin Luft austrat.

Die Progress MS-16 brachte zudem Treibstoff, Trinkwasser, Nahrungsmittel und Kleidung sowie Laboranlagen für wissenschaftliche Experimente, medizinische und Hygieneartikel ins All. Nach Angaben von Roskosmos soll künftig auch mit einem nun gelieferten Bioreaktor und mit Hilfe von Wasserpflanzen und Bakterien Sauerstoff produziert werden. Auch für die Erzeugung von Nahrungsmitteln eigne sich der Reaktor, hieß es. (dam)

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