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Ebola-Ausbruch: Härtetest für den Impfstoff

Die Krankheit könnte sich von einem Hafenort per Schiff verbreiten. Aufhalten soll sie die neu entwickelte Impfung - doch das Gefahrengebiet ist sehr entlegen.
Der Ebolaausbruch von 2014 führte vor Augen, wie schnell Epidemien politische und ökologische Barrieren überwinden können. Das Bild zeigt einen Grenzübergang zwischen Guinea, wo die Epidemie begann, und Sierra Leone, wohin sich ihr Schwerpunkt als Nächstes verlagerte.

18 Tote und 39 Verdachtsfälle – das ist die bisherige Bilanz des neuesten Ebolaausbruchs in der Demokratischen Republik Kongo. Nun soll der nach der westafrikanischen Ebolaepidemie entwickelte Impfstoff zum Einsatz kommen. Zentrum des Ausbruchs ist der Marktort Bikoro nahe der Grenze zur Republik Kongo, dessen Hafen am Tumba-See ihn mit mehreren anderen Ortschaften und sogar größeren Städten beider Länder verbindet. Deswegen besteht die Gefahr, dass sich Ebola unkontrolliert weiterverbreitet. Bereits seit dem Wochenende setzt die Regierung des Landes Spezialteams ein, die Patienten isolieren, und versucht, ihre letzten Kontaktpersonen aufzuspüren. Mittwoch oder Donnerstag soll der Impfstoff in der schwer zu erreichenden Region ankommen.

Bereits im Juni 2017 waren während eines Ebolaausbruchs Menschen geimpft worden. Doch damals blieb der Kreis betroffener Personen klein, bei insgesamt fünf Menschen wiesen Fachleute das Virus nach, vier Menschen starben. Der Ausbruch war schnell unter Kontrolle. Die neue Epidemie zieht deutlich weitere Kreise, auch geografisch. Bereits jetzt liegen die betroffenen Ortschaften bis zu 60 Kilometer auseinander. Das größte Problem ist, dass die Verkehrswege der Region zwar gut genug sind, um die Krankheit zu verbreiten, die Seuchenfachleute mit ihrer Ausrüstung jedoch große Schwierigkeiten haben, in die Region zu gelangen. Der Impfstoff ist außerdem absolut nicht tropentauglich: Er muss bei 60 bis 80 Grad unter dem Gefrierpunkt gelagert werden, damit er nicht verdirbt.

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