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Gruppentherapie: Gemeinsam gegen Sozialphobie

Auch soziale Ängste lassen sich mit Gruppentherapie erfolgreich behandeln. Der Zusammenhalt unter den Patienten ist dabei offenbar wichtiger als die Beziehung zum Therapeuten.
Gruppentherapie
Wer eine Gruppentherapie besucht, fühlt sich oft weniger allein mit seinen Problemen.

Viele psychische Störungen lassen sich auch in einer Gruppe effektiv behandeln – für die soziale Phobie gilt das ebenfalls. Australische Forscher von der Curtin University in Perth wollten herausfinden, welche Elemente dabei den größten Einfluss auf die Wirksamkeit der Behandlung haben.

Das Team um den Psychologen Peter McEvoy untersuchte 105 Patientinnen und Patienten mit der Diagnose einer sozialen Angststörung. Alle nahmen an einer kognitiven Verhaltenstherapie in Gruppen mit zwölf wöchentlichen Sitzungen teil. Im Verlauf der Therapie wurden die Versuchspersonen immer wieder zu ihren Symptomen und ihren Erfahrungen mit der Behandlung befragt.

Am wichtigsten für den Therapieerfolg war der wahrgenommene Zusammenhalt in der Gruppe, also wie sehr die Teilnehmer sich der Gruppe zugehörig fühlten und als wie gut sie die Arbeitsatmosphäre einschätzten. Ein größeres Engagement beim Erledigen der therapeutischen Hausaufgaben ging gleichfalls mit einer deutlicheren Besserung der Symptome einher – allerdings nur bis zur Mitte der Behandlungsphase, danach gab es keinen Zusammenhang mehr. Keinen Einfluss hatte die therapeutische Allianz, sprich die Beziehung der Patienten zum Behandler, obwohl diese in einer Einzeltherapie bekanntermaßen eine große Rolle spielt. Um den Gruppenzusammenhalt zu fördern, könne man die Teilnehmer beispielsweise öfter dazu ermutigen, die Emotionen der anderen Mitglieder zu validieren und negative Überzeugungen anderer in Frage zu stellen, so die Autoren.

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