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Wetter: Dauerregen in Aussicht?

Der November war der zehnte zu trockene Monat in Folge, viele Flüsse haben immer noch rekordverdächtig tiefe Pegelstände. Doch nun kündigt sich Erleichterung an.
Hamburg im Regen

Noch nie seit Beginn moderner Messungen im Jahr 1881 war es in Deutschland so lange zu trocken wie in diesem Jahr: »Über Deutschlands hinweg fielen von Juni bis November 2018 durchschnittlich nur etwa 225 Liter auf jeden Quadratmeter. Im Vergleich mit früheren Jahren folgt erst weit dahinter das Jahr 1911 mit 268 Liter auf jeden Quadratmeter. In Sachsen-Anhalt kamen teilweise sogar nur rund 90 Liter auf jeden Quadratmeter zustande«, schreibt der Deutsche Wetterdienst (DWD). Da auch die Frühlingsmonate zu trocken waren, bildet der November den zehnten zu trockenen Monat in Folge; manche Regionen blieben während der letzten vier Wochen praktisch niederschlagsfrei. Das hat Auswirkungen vor allem für die Flüsse wie den Rhein, deren Pegel weiterhin rekordverdächtig tief seien, so der DWD. In Köln etwa hat sich der Wasserstand zwar seit seinem Rekordtief von 67 Zentimetern im Oktober leicht auf 81 Zentimeter verbessert – doch liegt dieser Wert jetzt erst auf dem Niveau des bisherigen Spitzenreiters aus dem Jahr 2003. Die seltenen Tiefdruckgebiete in diesem Herbst brachten also nur wenig Entspannung, was unter anderem Autofahrer an den Zapfsäulen merken: Der eingeschränkte Treibstofftransport auf den Flüssen ist einer der Gründe dafür, dass die Benzinpreise in Süddeutschland deutlich über jenen im Norden liegen.

Doch nun scheint endlich Linderung der Dürre in Aussicht: Bereits ab dem Wochenende bringen Tiefausläufer vom Atlantik her mildere Luftmassen – und vor allem Regen. »Am Sonntag und Montag besteht nach den neuesten Computerberechnungen der Wettermodelle die Chance einer Dauerregenlage, insbesondere im Westen und Südwesten des Landes«, prognostiziert der DWD. Laut den Berechnungen des europäischen und des US-amerikanischen Wettermodells soll ergiebiger Dauerregen regional 40 bis 60 Millimeter Niederschlag bringen, was Böden, Flüsse und Talsperren dringend benötigen. Diese Mengen reichen allerdings noch nicht aus, um den bis in tiefe Bereiche ausgetrockneten Boden richtig zu durchtränken. Der Nordosten muss sich dagegen immer noch gedulden, hier rennen die Tiefs weiter gegen das zähe Hoch über Nordosteuropa an und bringen deutlich weniger Regen. Insgesamt stellt sich die Wetterlage aber vorerst um: Statt der seit Monaten dominierenden Hochs bekommen wir für den Vorhersagezeitraum eine Westwetterlage – und damit endlich wieder etwas Abwechslung.

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