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Wasser im Ohr: Besser nicht den Kopf schütteln

Wer beim Schwimmen Wasser in den Gehörgang bekommt, will es meist genervt loswerden. Doch wild den Kopf zu schütteln, ist nicht ratsam – vor allem für Kinder.
Junge im Schwimmbad

Dieses Gefühl kennen sicher die meisten Menschen: Beim Schwimmen oder Duschen gerät Wasser in den Gehörgang, so dass Geräusche nur gedämpft wahrgenommen werden. Um das Ohr wieder frei zu bekommen oder einer Außenohrentzündung vorzubeugen, schütteln dann viele heftig ihren Kopf, um die Flüssigkeit wieder hinauszuschleudern. Doch gerade bei kleinen Kindern könnte das zu Hirnschäden führen, warnen Wissenschaftler um Anuj Baskota von der Cornell University auf der Jahrestagung der APS Division of Fluid Dynamics in Seattle. Das Team hat die Bedingungen modelliert und die Belastungen für Schädel und Hirn durch das Schütteln errechnet.

Betroffene Personen versuchen das Wasser entweder durch starkes Kopfschütteln in beide Richtungen oder mit einer starken Abwärtsbewegung des Kopfes in Richtung des betroffenen Ohres loszuwerden. Die Beschleunigung entspricht dabei dem Zehnfachen der Erdbeschleunigung. Das setzt das Gehirn im Schädel so starken Kräften aus, dass dadurch leichte Schütteltraumata oder Läsionen auftreten könnten, die womöglich das kindliche Hirn dauerhaft beeinträchtigen. Da kindliche Gehörgänge enger sind als die von Erwachsenen müssten Kinder auch in Relation höhere Kräfte aufwenden, um die Röhren frei zu bekommen: Die Oberflächenspannung ist bei ihnen zu groß.

Stattdessen empfehlen die Wissenschaftler eine einfache Lösung, um die Oberflächenspannung zu senken und den Abfluss zu erleichtern: Ein paar kleine Tropfen einer Alkohol-Essig-Lösung würden genügen, die man mit einer Pipette ins Ohr tropft. Dadurch sinkt die Oberflächenspannung ebenfalls, und das Gemisch läuft ab, wenn man sich auf die betroffene Seite legt.

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