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Springers Einwürfe: Welt ohne Geld

Nach der klassischen Wirtschaftslehre sorgen Märkte von selbst für die optimale Verteilung von Gütern und Dienstleistungen. Doch manchmal lässt sich ohne Preismechanismus effektiver wirtschaften.
Porträt von Michael Springer

Kürzlich feierte die Fernsehserie "Raumschiff Enterprise" ihren 50. Geburtstag. Ihr Schöpfer Gene Roddenberry (1921 – 1991) siedelte sie in einer fernen Zukunft an, in der die Menschheit einen utopischen Zustand genießt. Unter anderem hat sie das Geld völlig abgeschafft, ohne deshalb in primitiven Tauschhandel zurückzufallen. Vielmehr scheint auf Grund wissenschaftlich-technischer Errungenschaften ein derartiger Überfluss an Ressourcen zu herrschen, dass sich Verteilungskämpfe ebenso erübrigen wie Preise als Indikatoren für knappe Güter.

In der Welt von heute kann man von solchen Zuständen nur träumen. Alles ist knapp und hat seinen Preis, Geld regiert die Welt – und wo das noch nicht der Fall ist, bemüht man sich, planmäßig Marktmechanismen zu installieren. Insbesondere wird für zunächst freie, da scheinbar unerschöpfliche Umweltgüter wie Luft und Wasser per Gesetz künstlich ein Markt geschaffen, sobald man weiß, dass deren Knappheit nur eine Frage der Zeit ist. So wird die Umwelt zum handelbaren Gut.

Auch bei Gesundheitsversorgung und Entwicklungshilfe bilden sich Märkte nicht von allein, denn die Empfänger solcher Dienste sind in der Regel wenig zahlungskräftige Kunden. Ist es überhaupt sinnvoll, bei herrschender Not nach gängigen Marktmodellen vorzugehen und für jede Leistung Geld zu verlangen? Aber wird andererseits nicht dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet, wenn man etwas Wertvolles gratis verteilt – das heißt verschenkt? Anders gesagt: Lässt sich eine Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen ohne Markt effektiv orga­nisieren? ...

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