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Evolution: Viele Wege führen zur Intelligenz

Der Mensch stammt weder vom Affen noch von den Fischen ab, sondern sie alle haben sich aus gemeinsamen Vorfahren entwickelt. Ebenso sind intelligente Gehirne auf verschiedenen Wegen unabhängig voneinander entstanden. Die verblüffenden Fähigkeiten von Tintenfischen, Krähen und Schildkröten liefern den Beweis.
Baum des Lebens
"Der hat sicher wieder bloß mit seinem Reptiliengehirn gedacht." Solche Formulierungen sind immer wieder zu hören – beispielsweise über bestimmte Politiker. Sie entspringen der Vorstellung, wir hätten einen ursprünglichen Teil unseres Gehirns von Reptilienvorfahren geerbt, und dieser sei vor allem für Aggression und "niedere Instinkte" verantwortlich.
Darin spiegelt sich ein weit verbreiteter Irrglaube wider: Die Evolution des Gehirns war kein linearer Prozess, der in den beeindruckenden kognitiven Leistungen der Menschen gipfelte. Auch repräsentieren die Hirne anderer heutiger Arten nicht lediglich frühere Entwicklungsstadien. Während der letzten 30 Jahre haben vergleichende Neuroanatomen herausgefunden, dass komplexe Nervensysteme – und damit auch Intelligenz – mehrfach und unabhängig voneinander in getrennten Abstammungslinien entstanden sind ...

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Quellen

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Edelman, D. B. et al.: Identifying Hallmarks of Consciousness in Non-Mammalian Species. In: Consciousness and Cognition 14(1), S. 169-187, 2005.

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Mather, J.A.: Cephalopod Consciousness: Behavioural Evidence. In: Consciousness and Cognition 17(1), S. 37-48, 2008.

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Pepperberg, I.M.: In Search of King Solomon's Ring: Cognitive and Communicative Studies of Grey Parrots (Psittacus erithacus). In: Brain, Behavior and Evolution 59(1-2), S. 54-67, 2002.

Salas, C. et al: Evolution of Forebrain and Spatial Cognition in Vertebrates: Conservation across Diversity. In: Brain, Behavior and Evolution 62(2), S. 72-82, 2003.

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