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Wahlverhalten: Für wen würden Sie stimmen?

Theoretisch machen wir unser Kreuzchen bei jenem Kandidaten, dessen politische Pläne und Ansichten wir am ehesten teilen. Doch laut Psychologen lassen wir uns dabei von allerlei Äußerlichkeiten leiten. So können selbst Kinder ziemlich gut beurteilen, wer eine Wahl gewinnt - allein anhand von Porträtfotos!
Smart kommt weiter
Betrachten Sie einmal die beiden freundlich lächelnden Herren links. Beide wollten 2004 in Wisconsin einen Sitz im US-Senat er­obern. Wer macht auf Sie den kompetenteren Eindruck? Tatsächlich gewann der Kandidat auf dem oberen Foto, wie auch die Mehrzahl der Teilnehmer einer Studie korrekt vermutete. Rund 70 Prozent der realen Wahlsiege von Politikern lassen sich anhand solcher Probandenurteile vorhersagen. Dieses verblüffende Ergebnis präsentierte ein Team um den Psychologen Alexander Todorov von der Princeton University in New Jersey 2005 im Fachjournal "Science".
Entscheiden Wähler demnach weit weniger rational als erhofft? "Wählen ist ein Kinderspiel", behaupten sogar zwei Psychologen von der Universität Lausanne in der Schweiz. Laut ihrer Untersuchung von 2009 können selbst Grundschüler den Ausgang politischer Wahlen vorhersagen. Die Studie bestand aus zwei Teilen. Zunächst ließen die Forscher John Antonakis und Olaf Dalgas 684 Erwachsene die Porträtfotos von Kandidaten der französischen Parlamentswahlen von 2002 bewerten. Die Aufgabe: ihre Kompetenz einzuschätzen. Aus den Antwor­ten der ahnungslosen Teilnehmer ließen sich die realen Wahlsieger mit einer Trefferquote von 72 Prozent errechnen ...

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  • Quellen
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Carney, D. R. et al.: The Secret Lives of Liberals and Conservatives: Personality Profiles, Interaction Styles, and the Things They Leave Behind. In: Political Psychology 29(6) S. 807-840, 2008.

Haidt, J., Graham, J.: When Morality Opposes Justice: Conservatives Have Moral Intuitions that Liberals may not. In: Social Justice Research 20(1), S. 98-116, 2007.

Hatemi, P. K. et al.: Is There a "Party" in Your Genes? In: Political Research Quarterly 62(3), S. 584-600, 2009.

Mattes, K. et al.: Predicting Election Outcomes from Positive and Negative Trait Assessments of Candidate Images. In: Political Psychology 31(1), S. 41-58, 2010.

McDermott, R.: Mutual Interests: The Case for Increasing Dialogue between Political Science and Neuroscience. In: Political Research Quarterly 62(3), S. 571-583, 2009.

Oxley, D. R. et al.: Political Attitudes Vary with Physiological Traits. In: Science 321(5896), S. 1667-1670, 2008.

Rutchick, A. M.: Deus Ex Machina: The Influence of Polling Place on Voting Behavior. In: Political Psychology, 31(2), S. 209-225, 2010.

Terrizzi Jr., J. A. et al.: Disgust: A Predictor of Social Conservatism and Prejudicial Attitudes toward Homosexuals. In: Personality and Individual Differences 49(6), S. 587-592, 2010.

Todorov, A. et al.: Inferences of Competence from Faces Predict Election Outcomes. In: Science 308(5728), S. 1623-1626, 2005.

Todorov, A. et al.: Evaluating Faces on Trustworthiness after Minimal Time Exposure. In: Social Cognition 27(6), S. 813-833, 2009.
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