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Kultur: Ein einzigartiges Wesen

Wodurch unterscheidet sich der Mensch am stärksten von allen anderen Tieren? Vermutlich durch seine besonders ausgeprägte kulturelle Begabung – also in der Fähigkeit, Wissen an andere weiterzugeben.
Der David von Michelangelo

Die meisten Leute gehen wie selbstverständlich davon aus, dass der Mensch etwas Besonderes ist und sich von den Tieren grundlegend unterscheidet. Mancher Forscher reagiert dagegen eher zurückhaltend, wenn es um die Einzigartigkeit des Homo sapiens geht. Doch eine Fülle handfester wissenschaftlicher Fakten aus den verschiedensten Fachgebieten von der Ökologie bis zur Kognitionspsychologie bestätigt mittlerweile tatsächlich: Homo sapiens stellt eine wahrhaft bemerkenswerte Spezies dar.

Bereits die menschliche Bevölkerungsdichte übersteigt alles, was für Tiere unserer Größe typisch wäre. Wir besiedeln zudem ein außergewöhnlich umfangreiches geografisches Verbreitungsgebiet und kontrollieren hier in beispielloser Weise Energie- und Materieströme – unsere globale Wirkung steht außer Frage. Mit unserer Intelligenz, unserem Kommunikationsgeschick sowie unserer Fähigkeit, Wissen zu erwerben und zu teilen – ganz zu schweigen von unseren Leistungen in Kunst, Architektur oder Musik – ragen wir Menschen als ein ganz besonderes Tier heraus. Mit unserer Kultur scheinen wir uns von der Natur abzugrenzen, und doch muss auch sie ein Produkt der Evolution sein.

Die Aufgabe, die Evolution der kognitiven menschlichen Fähigkeiten und ihren Ausdrucksformen in der Kultur wissenschaftlich zu erklären, nenne ich »Darwins Unvollendete« ...

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Spektrum - Die Woche – Wie Psychopharmaka das Gehirn verändern

Wie wirken Antidepressiva, Neuroleptika und Psychostimulanzien auf das Gehirn? Psychopharmaka bringen schnelle Linderung bei psychischen Störungen, doch die langfristigen Folgen auf unser Denkorgan sind noch nicht ausreichend erforscht. Außerdem: Süßwasser unter dem Meer. Ein Weg aus der Wassernot?

Gehirn&Geist – Altruismus

Helfen Menschen einander, wenn sie sich in Lebensgefahr befinden – oder ist sich jeder selbst der Nächste? Neue Forschungsergebnisse belegen: Ausgerechnet bei tödlicher Gefahr verhalten sich Menschen meistens erstaunlich altruistisch. Außerdem im Heft: Die Schlafforschung interessiert seit Langem, wozu unser Gehirn komplexe Traumwelten erzeugt. Auch im Tierreich suchen sie nach Antworten: unter anderem bei Tintenfischen, Tauben und Spinnen. Bei vielen neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und Huntington leidet der Geruchssinn als Erstes. Weshalb ist das so, und lässt sich das diagnostisch nutzen? Selbstverletzung erfüllte über die Jahrtausende hinweg wahrscheinlich verschiedenste Zwecke, vom Stressabbau bis hin zu religiösen Zwecken. Sexfilme sind online immer, überall und anonym abrufbar. Manche Konsumenten verlieren da die Kontrolle. Wie kann man diesen Süchtigen helfen?

Spektrum der Wissenschaft – Vögel - Gefiederte Vielfalt

Die kognitiven Fähigkeiten von Vögeln erstaunen selbst Fachleute immer wieder. Wie schaffen es Vögel, trotz ihres winzigen Gehirns, Werkzeuge zu benutzen oder sich im Spiegel zu erkennen? Wie kam es zum Gesang der Vögel und was verbirgt sich dahinter? Wie kommt es zu den vielfältigen Farben und Mustern des Federkleids? Studien zur Embryonalentwicklung zeigen, auf welchen theoretischen Grundlagen die Farb- und Formenfülle im Tierreich beruhen. Und die Vorfahren der Vögel, die Dinosaurier, erwiesen sich als fürsorgliche Eltern.

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  • Quellen

Dean, L. G. et al.: Identification of the Social and Cognitive Processes Underlying Human Cumulative Culture. In: Science 335, S. 1114-1118, 2012

Laland, K. N.: Darwin's Unfinished Symphony. How Culture Made the Human Mind. Princeton University Press, Princeton 2017

Reader, S. M., Laland, K. N.: Social Intelligence, Innovation, and Enhanced Brain Size in Primates. In: PNAS 99, S. 4436-4441, 2002

Rendell, L. et al.: Why Copy Others? Insights from the Social Learning Strategies Tournament. In: Science 328, S. 208-213, 2010

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