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Entwicklungsstörungen: Gaben der Götter?

Menschen mit Legasthenie, einer Aufmerksamkeitsstörung oder Autismus werden oft besondere Fähigkeiten nachgesagt: Sie sollen etwa außergewöhnlich kreativ sein oder gut im Multitasking. Doch nur wenige dieser angeblichen Talente sind wissenschaftlich belegt.
Ein Schuljunge spielt mit seinem Handy unter einem Tisch.

Auf den ersten Blick scheint Percy Jackson ein schwieriger Schüler aus problematischem Elternhaus zu sein, der mit Legasthenie sowie einer Aufmerksamkeits- Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zu kämpfen hat. Doch dann findet der Protagonist der gleichnamigen Fantasy-Buchreihe heraus, dass er in Wirklichkeit ein griechischer Halbgott ist. In der Schule für Halbgötter lernt Percy: Legasthenie und ADHS sind Zeichen einer göttlichen Abstammung. So liegt seine Lese-Rechtschreib-Schwäche im Englischen darin begründet, dass sein Geist »fest verdrahtet« ist für Altgriechisch. Und dass er impulsiv ist und im Klassenzimmer nicht still sitzen kann, zeugt von »Schlachtfeldreflexen«. Auch die Probleme mit der Aufmerksamkeit seien eine »Gabe der Götter«: Percys Sinne sind besser als die von Normalsterblichen, er sieht viel mehr als sie. Der Ursprung der Bestseller des US-amerikanischen Autors Rick Riordan liegt in Geschichten, die er seinem Sohn erzählte, bei dem Legasthenie und ADHS diagnostiziert wurden. Auf diesem Weg wollte er seinem Nachwuchs vermitteln, dass »anders zu sein nichts Schlechtes ist« ...

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Gehirn&Geist – Musikalität

Manche Menschen können schon mit vier meisterhaft Klavier spielen, anderen fällt es zeitlebens schwer, im Takt zu klatschen. Was bestimmt, wie musikalisch wir sind? Welche Rolle spielen dabei die Gene, welche das Elternhaus, und wie wichtig ist eisernes Üben? Außerdem: Wenn Geiseln Zuneigung für ihre Peiniger entwickeln, ist schnell die Rede vom »Stockholm-Syndrom«. Handelt es sich dabei wirklich um krankhaftes Verhalten, wie der Ausdruck »Syndrom« suggeriert? Nach Überzeugung einiger Mediziner bekämpft Botox nicht nur Falten, sondern auch Depressionen. Es gibt aber Kritik an dieser Theorie. Wie gesund ist Yoga wirklich? Der Psychologe Holger Cramer erforscht die Wirkung von Yoga auf Körper und Geist und deckt dabei ebenso die Grenzen auf. Im Gehirn repräsentieren einzelne Neurone jeweils bestimmte Zahlen. Ein bislang unbekannter Mechanismus könnte dafür sorgen, dass dieser Zahlensinn bis zur Anzahl von vier kaum Fehler macht.

Spektrum - Die Woche – Liebes Gehirn, konzentrier dich doch mal!

Unser Gehirn empfängt ununterbrochen Reize aus unserer Umgebung. Wie können wir trotzdem fokussiert sein und uns auf bestimmte Dinge konzentrieren? In dieser Ausgabe der »Woche« widmen wir uns dem Phänomen der Aufmerksamkeit und Konzentration. Außerdem: Neutrino-Experiment KATRIN bekommt Konkurrenz.

Spektrum Kompakt – Kreativität - Bunter Ideenreichtum

Kreativität ist eine Kostbarkeit, der scheinbar hinterhergejagt werden muss - allerdings kann sie auch gerufen werden. Kreativität ist nämlich nicht nur wenigen Personen vorbehalten. Die Pfade bunter Ideen lassen sich kartieren und geben Aufschluss darüber, wann ein Kopf besonders originell denkt.

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  • Quellen

Alink, A., Charest, I.: Clinically relevant autistic traits predict greater reliance on detail for image recognition. Scientific Reports 10, 2020

Erbeli, F. et al.: No evidence of creative benefit accompanying dyslexia: A meta-analysis. Journal of Learning Disabilities 55, 2021

Gilger, J. W. et al.: Reading disability and enhanced dynamic spatial reasoning: A review of the literature. Brain and Cognition 105, 2016

Hoogman, M. et al.: Creativity and ADHD: A review of behavioral studies, the effect of psychostimulants and neural underpinnings. Neuroscience and Biobehavioral Reviews 119, 2020

Kopec, J. et al.: Examining the temporal limits of enhanced visual feature detection in children with autism. Autism Research 13, 2020

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