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Persönlichkeit: Sag mir, was du magst, und ich sage dir, wer du bist!

Brahms oder Beatles, Braque oder Bauhaus - aus den ästhetischen Vorlieben eines Menschen schließen wir intuitiv auf seine Persönlichkeit. Zu Recht, sagen Psychologen!
Psychologische Beweisaufnahme
Ein Freund von Ihnen hat Sie in seine neue Wohngemeinschaft eingeladen. Während er eine Jazzplatte auflegt, schauen Sie sich um: ein ­Regal mit anspruchsvoller Literatur, ein Kunstdruck von Mondrian. Die Mitbewohnerin Ihres Gastgebers ist nicht zu Hause, doch auf dem Weg zur Küche werfen Sie einen verstohlenen Blick in ihr Zimmer: Monets Seerosen hängen hübsch ge­rahmt an der Wand, davor ein CD-Ständer mit Musik aus den aktuellen Charts, und auf dem Boden liegen Klatschmagazine und DVDs der Fernseh­serie "Friends".
Was verraten diese Details über die Charaktere der beiden WG-Mitglieder? Wenn Sie die psychologische Forschung zu Rate ziehen, kommen Sie zu folgendem Schluss: Statistisch gesehen dürfte Ihr Gastgeber mit seiner Zimmernachbarin nicht viel gemeinsam haben. Seine kulturellen Vorlieben deuten auf eine Persönlichkeit mit hoher Offenheit für neue Erfahrungen und hoher emotionaler Stabilität hin. Sie hingegen dürfte weit weniger offen für Neues und emotional eher instabil sein, außerdem extravertiert und verträglich.
Worauf gründen sich diese Vermutungen? Seit einigen Jahren beleuchten zahlreiche Forscher weltweit den Zusammenhang zwischen ästheti­schen Vorlieben und Persönlichkeitsmerkmalen. Die wohl größte Untersuchung dieser Art stammt aus dem Jahr 2009 ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Sind wir nicht alle ein bisschen ambivertiert?

Oft ist beim Thema Persönlichkeit die Rede von extravertiert oder introvertiert. Dabei stellen diese beiden Eigenschaften zwei Extreme dar, zu denen sich nur die wenigsten Menschen zuordnen würden. In der aktuellen »Woche« geht es um den Begriff der »Ambiversion«: ein gesundes Mittelmaß?

Spektrum Kompakt – Verhaltensbiologie – Tierisch sozial

Vor allem in Haustieren sehen wir Persönlichkeitsmerkmale wie Mut und Neugier oder Verschlossenheit. Doch nicht nur Hund und Katze haben eine Persönlichkeit, auch im Aquarium und im Ozean verhält man sich gemäß Charakter. Denn eine Persönlichkeit zu besitzen ist keine menschliche Eigenheit.

Gehirn&Geist – Musikalität

Manche Menschen können schon mit vier meisterhaft Klavier spielen, anderen fällt es zeitlebens schwer, im Takt zu klatschen. Was bestimmt, wie musikalisch wir sind? Welche Rolle spielen dabei die Gene, welche das Elternhaus, und wie wichtig ist eisernes Üben? Außerdem: Wenn Geiseln Zuneigung für ihre Peiniger entwickeln, ist schnell die Rede vom »Stockholm-Syndrom«. Handelt es sich dabei wirklich um krankhaftes Verhalten, wie der Ausdruck »Syndrom« suggeriert? Nach Überzeugung einiger Mediziner bekämpft Botox nicht nur Falten, sondern auch Depressionen. Es gibt aber Kritik an dieser Theorie. Wie gesund ist Yoga wirklich? Der Psychologe Holger Cramer erforscht die Wirkung von Yoga auf Körper und Geist und deckt dabei ebenso die Grenzen auf. Im Gehirn repräsentieren einzelne Neurone jeweils bestimmte Zahlen. Ein bislang unbekannter Mechanismus könnte dafür sorgen, dass dieser Zahlensinn bis zur Anzahl von vier kaum Fehler macht.

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