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Somatopsychologie: In einem kranken Körper ...

Bei seelischen Problemen verschreiben Ärzte zu schnell Psychopharmaka, warnt Erich Kasten vom Universitätsklinikum Lübeck. Denn manchmal steckt die Ursache gar nicht im Gehirn, sondern in einer nicht erkannten körperlichen Störung. So kann schon ein Vitaminmangel zu Depressionen führen.
Wurzeln des Übels
"An einem Tag bin ich überdreht und krea­tiv. Kurz darauf renne ich kopflos von einer Sache zur nächsten, oder ich weine ohne Grund und fühle mich wertlos." Als Tina erstmals in meine Therapiestunde kam, hatte die junge Frau bereits einen langen Leidensweg hinter sich. Seit sie drei Jahre alt war, gehörten Therapeuten und Psychopharmaka zu ihren ständigen Begleitern.
Tinas Gefühlsentgleisungen treten schubweise auf und hängen unter anderem mit ihrem Menstruationszyklus zusammen. Innerhalb weniger Tage entwickeln sich dabei auch körperliche Beschwerden wie Herzrasen, Übelkeit und Gliederschmerzen. Zu den zahlrei­chen Fehldiagnosen gehörten Reizdarm-Syndrom, Depression, Borderline-Störung und Schizophrenie. Als Kind durfte sie keine Süßigkeiten essen, mit 19 Jahren schluckte sie Antidepres­siva, später Antipsychotika. Doch alle Behandlungsversuche blieben erfolglos.
Erst nach ihrem 30. Geburtstag erkannte endlich ein Arzt die wahre Ursache ihres Leidens ...

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  • Quellen
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Larisch, R. et al.: Depression and Anxiety in Different Thyroid Function States. In: Hormone and Metabolic Research 36, S. 650-653, 2004.

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