Direkt zum Inhalt

Tiefe Hirnstimulation: Neuronaler Schrittmacher

Überaktive Neurone, die im Gleichtakt feuern, verursachen Morbus Parkinson und andere motorische sowie psychiatrische Störungen. Wo Medikamente nicht greifen, können tief in das Gehirn eingeführte Elektroden den Patienten helfen.
Neuronale Schrittmacher
"Shaking Palsy", zu Deutsch Schüttellähmung – so nannte der englische Apotheker James Parkinson (1755 – 1824) eine Krankheit, die er 1817 erstmals beschrieb. Grund dafür war das auffällige Zittern seiner Patienten. Die Bezeichnung ist jedoch irreführend: Bei dem nach seinem Entdecker benannten Morbus Parkinson verarmt vielmehr die gesamte Motorik bis hin zur Bewegungslosigkeit; hinzu gesellen sich Muskelstarre und eine instabile Körperhaltung – neben dem unwillkürlichen Zittern vor allem der Hände. Schuld daran trägt eine aus dem Takt geratene Schaltzentrale im Gehirn. Diese können Neurochirurgen inzwischen mit so genannten Hirnschrittmachern blockieren – zumindest bei Patienten mit "idiopathischem Parkinson-Syndrom", der häufigsten Variante der Erkrankung.

Im Gehirn von Parkinson-Patienten gibt es generell zu wenig Dopamin. Dabei handelt es sich um einen Neurotransmitter, also einen Botenstoff, der Informationen an Synapsen von einer Nervenzelle auf eine andere überträgt. Der Grund für diesen chronischen Mangel: In der Substantia nigra, einem etwa erbsengroßen Areal im Mittelhirn, sterben jene Zellen ab, die den Botenstoff produzieren. Eine medikamentöse Behandlung mit L-Dopa, einer Vorstufe des Dopamins, oder mit Dopamin ähnelnden Substanzen kann den Neurotransmitter bis zu einem gewissen Punkt kompensieren und die Beschwerden deshalb über viele Jahre erfolgreich lindern...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Der Umbau der Chemieindustrie

Täglich entstehen in riesigen Fabriken zahllose Stoffe, die wir in unserem Alltag nutzen – allerdings nur dank fossiler Rohstoffe und eines extrem hohen Energieverbrauchs. In dieser »Woche« geht es um den Umbau der Chemieindustrie hin zur Klimaneutralität. Außerdem: Gibt es sie, die »Zuckersucht«?

Gehirn&Geist – Demenz - Abschied vom Ich

Jährlich gibt es in Deutschland auf Grund der alternden Bevölkerung immer mehr Menschen mit einer Demenz. Den Großteil der Fälle macht Morbus Alzheimer aus. Erst 2023 gelang der Demenzforschung ein vermeintlicher Durchbruch für neue Medikamente gegen den stetigen kognitiven Abbau im Gehirn. Welchen Nutzen bringen diese therapeutischen Antikörper und für wen sind sie geeignet? Vergesslichkeit wird oft mit beginnender Demenz in Zusammenhang gebracht, dabei gibt es auch die normale Vergesslichkeit. Erfahren Sie, was alles zur Neurodegeneration beiträgt und wie man diese Prozesse verlangsamen oder gar verhindern kann.

Gehirn&Geist – Völlig verwirrt?

Sind Sie manchmal völlig verwirrt und haben keinen Durchblick? Gut so, Konfusion motiviert, macht produktiv und beschleunigt den Lernprozess. Außerdem: Manche Menschen werden von einem lästigen Pfeifen geplagt. Die Suche nach den Hirnmechanismen, denen Tinnitus entspringt, deckt zugleich mögliche Wege zu seiner Linderung auf. Lachgas hat den Ruf einer relativ ungefährlichen Substanz. Warum entwickeln trotzdem immer mehr Konsumenten gesundheitliche Schäden bei Einnahme der Trenddroge? Lange hielt man den Thalamus für eine simple Zwischenstation auf dem Verarbeitungsweg der Sinnesinformationen. Doch vermutlich wären viele Denkprozesse ohne ihn gar nicht möglich.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.