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Kommentare - - Seite 1

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  • Agression aus Verunsicherung?

    29.01.2013, U. Jung
    Ich verfolge die Debatte mit Faszination und gewissem Grauen und finde den Kommentar von Frau Gelitz den bisher sachlichsten und treffendsten zum Thema.

    Was mir auffällt in den völlig am angesprochen Sachverhalt vorbeigehenden, angreifenden Kommentaren ... die Verunsicherung, die bei den so reagierenden Personen herrschen muss.
    Denn sie zeigen - bewusst oder unbewusst - EXAKT das Verhalten, welches von Frau Gelitz angesprochen wird: ignoriere den Sachverstand, greife die Person an oder generalisiere ins Abstrakt-Allgemeine bis hin zu völlig sachfremden Gegenvorwuerfen (Sprachverschandelung).
    Vielleicht ist da mehr Schuldgefühl vorhanden, als uersprünglich gedacht? Wenn etwas nicht "juckt", der agiert so ja nicht. Also was könnte solche Reaktionen hervorrufen?
    Ich denke, es ist der Mangel an Wissen, wie man anders und besser agieren könnte, die Unsicherheit, jetzt in Zukunft angreifbar zu sein für Dinge, die man "normal" findet und andere Verhaltensweisen nicht hat/kennt.

    Insofern wäre es für die so in ihrem Verhalten und Rollenbild gestörten, zurückschiessenden Menschen egal welchen Geschlechts doch hilfreich, zu zeigen, wie man es anders und nicht sexistisch macht.
    Und das ist eigentlich ganz einfach. Da gibt es (ganz ohne Ironie) zwei Regeln:
    1. Niemand sollte lernen müssen, sich zu wehren gegen eine Abwendung von der Sachebene hin zu einer physischen. D.h. wenn ich mit jemandem rede, dann halte ich mich an das Sachthema und springe nicht auf Kleidung/Körperbau/Beziehungsebene um. Eine Person spricht mich über Politik an - ich reagiere NICHT, indem ich auf ihre Oberweite oder Schrittausbeulung zu sprechen komme. Wenn ich es doch tue, habe ich mich falsch verhalten und entschuldige mich und lasse es künftig.
    2. Wenn ich das Bedürfnis habe, jemandem ein Kompliment zu machen, stelle ich mir die Person als erstes als das deutlicher Vertreter des anderen Geschlechts vor und frage mich, ob ich das Kompliment immer noch machen wollen würde. Und wenn nicht, frage ich mich, ob der die Wirkung des Geschlechtsunterschieds in die Situation passt (ist sie beruflich oder privat, auf welcher Ebene bin ich mit der Person).

    Wenn ich das ein paar Mal so handhabe, lernt man sehr schnell, was Sexismus ist und was nicht. Dann kann ich auch Komplimente machen egal welchem Geschlecht. Dann braucht sich niemand mehr in die Defensive begeben, Ablenken vom angesprochenen Thema, Allgemeinplätze bauen oder sonst was ...
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