Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Serie "Die großen G&G-Themen" Teil 3: Zoom in die Denkzentrale

Vor 20 Jahren entstand der erste Hirnscan per funktioneller Magnetresonanz­tomografie. Heute ist die Methode aus der Hirnforschung nicht mehr weg­zudenken und hat weiteren Techniken den Weg bereitet. G&G begleitete die ­rasante Entwicklung des Neuroimaging seit der ersten Ausgabe.
Kritischer Blick

Die Geburt der Hirnbildgebung war strapa­ziös. Der amerikanische Neurochirurg ­Walter Edward Dandy stach im Jahr 1919 eine Nadel in den Rückenmarkskanal eines Patienten und tauschte über ein Schlauchsystem die austre­ten­de Gehirnflüssigkeit gegen Luft aus. Als das Nervenwasser fast vollständig ersetzt war, drehte er seinen Patienten auf einem rotierbaren Stuhl mit dem Kopf nach unten und durchleuchtete den Schädel mit Röntgenstrahlen. Die resultierende Aufnahme zeigte eine diffuse, von einem weißen Schleier umgebene Struktur – das Gehirn.
Pneumenzephalografie nannte Dandy seine Erfindung, die im frühen 20. Jahrhundert die Neurologie revolutionierte. Durch die unterschiedliche Dichte von Luft und Hirnmasse konnten erstmals Tumoren und Läsionen im Gehirn lokalisiert werden, ohne die Schädeldecke zu öffnen. Die Methode war allerdings äußerst schmerzhaft und gefährlich für die Patienten – Kopfschmerzen und Erbrechen waren meist die Folge, manche erlitten sogar epileptische Anfälle.
Heute geht der Blick ins Denkorgan deutlich bequemer vonstatten ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Gedankenlesen

»Gedankenlesen« erklärt, wie realistische technische Anwendungen aussehen könnten und welche Grenzen dem maschinellen »Brain Reading« gesetzt sind. Außerdem im Heft: Die unterschätzte Rolle der Väter für die Sprachentwicklung des Kindes; Medizingeschichte: Psychotherapie in der DDR; Depression: Heilen mit Strom; Schmerz und Chronischer Schmerz: Leben mit ständiger Qual.

Spektrum der Wissenschaft – Medizintechnik: Moderne Verfahren in Diagnostik und Therapie

Moderne Verfahren in Diagnostik und Therapie - Biotechnologie: Künstliche Zähne nach dem Vorbild der Natur - Covid-19: Der lange Weg zum RNA-Impfstoff - Tissue Clearing: Wie man Organe durchsichtig macht.

Spektrum Kompakt – Hirnkartierung – Die Vermessung des Neuronennetzes

Seit Jahrzehnten arbeiten Fachleute daran, das Gehirn bis ins kleinste Detail aufzuschlüsseln, um es besser zu verstehen. Wie machen sie das – und was haben sie aus solchen Untersuchungen gelernt?

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen

Logothetis, N.: What We Can Do and What We Cannot Do with fMRI. In: Nature 453, S. 869-878, 2008

Logothetis, N. K. et al.: The Effects of Electrical Microstimulation on Cortical Signal Propagation. In: Nature Neuroscience 13, S. 1283-1291, 2010

Raichle, M. E.: A Brief History of Human Brain Mapping. In: Trends in Neurosciences 32,S. 118-126, 2008

Whalen, P. J. et al.: Masked Presentations of Emotional Facial Expressions Modulate Amygdala Activity without Explicit Knowledge. In: Journal of Neuroscience 18, S. 411-418, 1998

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.