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Neurofeedback: Lenke dein Gehirn!

Eine neue Variante der Magnetresonanztomografie stellt feinste Schwankungen der Hirndurchblutung in Echtzeit dar. Mittels dieser Technik können Patienten lernen, die Aktivität ihrer grauen Zellen zu beeinflussen - was womöglich Depressio­nen oder chronische Schmerzen lindert. Ein Besuch im Labor des Psychologen Rainer Goebel, der das Neurofeedback per Hirnscan mitent­wickelt hat
Ungeahnte Einblicke
"Das ist der Panikknopf", sagt Bettina ­Sorger und drückt mir einen Plastikknauf mit großer Taste in die Hand. Vor meinem Gesicht schließt sie ein vergittertes Visier. Es ­fixiert meinen Kopf auf der Liege des Mag­net­resonanz­tomografen. Nachdem Bettina das ­Untersuchungszimmer verlassen hat, werde ich bis zum Bauchnabel in die enge Röhre gefahren. Innen ist es dunkel, die Schultern stoßen an die Wände. Durch den Kopfhörer dringt Bettinas Stimme vom Nebenraum zu mir. Ein kurzer Test beweist: Der Panikknopf, mit dem ich die Untersuchung jederzeit abbrechen könnte, funk­­tioniert. Der Hirnscan kann beginnen.
Der Tomograf steht im Keller des Psychologischen Instituts an der niederländischen Universität Maastricht, im Labor des Neurowissenschaftlers Rainer Goebel. Gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen Bettina Sorger und Anna Zilverstand lässt mich der Psychologe seine neueste Errungenschaft ausprobieren. Denn zusammen mit den Computern im Nebenraum bildet der äußerlich unscheinbare Hirnscanner ein Hightechgerät, von denen es derzeit nur wenige auf der Welt gibt: Goebel hat das System so optimiert, dass es menschliche Hirnaktivität in Echtzeit darstellen kann ...

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  • Quellen
Arns, M. et al.: Efficacy of Neurofeedback Treatment in ADHD. The Effects on Inattention, Impulsivity and Hyperactivity: A Meta-Analysis. In: Clinical EEG & Neuroscience 40, S. 179-189, 2009

Caria, A. et al.: Regulation of Anterior Insular Cortex Activity Using Real-Time fMRI. In: NeuroImage 35, S. 1238-1246, 2007

DeCharms, R. C. et al.: Control Over Brain Activation and Pain Learned by Using Real-Time Functional MRI. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 102, S. 18626-18631, 2005

Goebel, R. et al.: Real-Time fMRI-Based Brain-Computer Interfacing for Neurofeedback Therapy and Compensation of Lost Motor Functions. In: Imaging in Medicine 2, S. 407-415, 2010

Holtmann, M. et al.: Spezifische Wirksamkeit von Neurofeedback auf die Impulsivität bei ADHS. In: Kindheit und Entwicklung 18, S. 95-104, 2009

Kotchoubey, B. et al.: Negative Potential Shifts and the Prediction of the Outcome of Neurofeedback Therapy in Epilepsy. In: Clinical Neurophysiology 110, S. 683-686, 1999

Linden, D.: Functional Magnetic Resonance Imaging (fMRI)-Based Neurofeedback in the Treatment of Depression. Society of Biological Psychiatry, 66th Annual Meeting, San Francisco, 12.-14.5.2011

Sorger, B. et al.: Another Kind of "BOLD Response": Answering Multiple-Choice Questions via Online Decoded Single-Trial Brain Signals. In: Progress in Brain Research 177, S. 275-292, 2009
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