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Interview: "Schönheitschirurgie für die Seele"

Bald könnten auch gesunde Menschen Medikamente nehmen, um ihren Geist zu optimieren. Droht eine Diktatur der Glückspillen? Der Mainzer Neurophilosoph Thomas Metzinger, Koordinator einer internationalen Forschergruppe zum "kognitiven Enhancement", gibt Entwarnung: Der technische Fortschritt habe schon immer unsere Vorstellung davon verändert, was "normal" ist.
Thomas Metzinger
Die Autoren des Memorandums zum Neuro-Enhancement fordern einen "offenen und liberalen Umgang" mit den neuen Möglichkeiten, geistige Funktionen zu beeinflussen. Stimmen Sie dem zu?
Ich denke, ich kann da für meine ganze Forschergruppe sprechen: Wir begrüßen den Text der Kollegen und finden viele Punkte, auf die sie hinweisen, sehr wichtig. Insbesondere teilen wir ihre Grundannahme, dass jeder entscheidungsfähige Mensch erst einmal mit seinem Körper und mit seinem Geist machen darf, was er will. Diese größtmögliche Freiheit für das Individuum kennzeichnet unseren liberalen Rechtsstaat. Die wichtigere Frage lautet, unter welchen Umständen und auf genau welche Weise diese Freiheit dann wieder eingeschränkt werden muss.
Was würde Ihrer Meinung nach dazu Anlass geben?
Zum Beispiel, wenn man sich selbst oder seinem sozialen Umfeld mit diesen Praktiken schadet. Wie auch im Memorandum erwähnt wird, fehlen uns bisher Erkenntnisse darüber, wie sich kognitives Enhancement langfristig auswirkt ...

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  • Literaturtipp
Metzinger, T.: Der Ego-Tunnel. Berlin Verlag, Berlin 2009.
Was ist das Selbst? Erkenntnisse aus Hirnforschung und Philosophie
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