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  • "Eigeninteresse" vs. vorrangige Interessen

    25.11.2017, Ludwig Knoblauch
    Ich hatte H. Ernst so verstanden, dass er das Wort "Eigeninteresse" in dieser Kolumne so gebraucht, wie es im herkömmlichen "Homo oeconomicus"-Paradigma verwendet wird, also eingeschränkt auf den "messbaren wirtschaftlichen Nutzen des Handelnden". Auf der Basis dieser Definition werden bestimmte Verhaltensweisen dann ganz treffend bezeichnet als: "gegen das Eigeninteresse des Handelnden gerichtet". Die bornierte Sicht vieler Theoretiker auf den Menschen, die zu dieser engen Definition des "Eigeninteresses" führt, mag man als "Arroganz der Eliten" bezeichnen. Aber H. Ernst befasst sich ja gerade mit der Mangelhaftigkeit des so definierten Begriffs "Eigeninteresse". Er behauptet ja gerade , dass hinter dem realen Verhalten der Deplorables etwas anderes stecken müsse als Gewinnmaximierung - und da trifft er sich ja wohl mit @Bill, oder? Darum kann ich dessen übereilten Steinwurf gegen Ernst mit der "Arroganz der Eliten" nicht akzeptieren. Allerdings wagt H. Ernst noch etwas mehr - er zitiert eine durchaus interessante sozialpsychologische Vermutung über den Gegenstand der vorrangigen Interessen, die das Handeln der Deplorables manchmal (häufig?) stärker zu beeinflussen scheinen als simple materielle Gründe ("Eigeninteressen"). Immerhin eine Hypothese, die zu prüfen sich lohnen würde und - gleich ob bestätigt oder widerlegt - politisches ebenso wie publizistisches Handeln beeinflussen könnte (müsste?).
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