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  • Ihr Artikel zu Borderline

    19.09.2015, Anna Schultze
    Zunächst Danke, dass Sie die Thematik aufgegriffen haben!

    Ich finde es schade, dass in vielen Texten über Borderline oft die gleichen Begriffe genutzt werden wie „innere Leere“, „gelten als Aggressiv, häufige Wutausbrüche“. Diese Begriffe findet man in jeden Borderline-spezifischen Texten immer und immer wieder – doch was bedeutet das tatsächlich im wahren Leben?

    Auch unter Borderlinern gibt es viele verschiede Formen der Ausprägung und des sich zeigenden Störungsbildes. Was heißt Aggression, in welcher Form außer dem Bild ständiger Wutausbruche kann sie noch auftreten? Denn hier beginnt die Krankheit.

    Bei Borderline geht es vielleicht vor allem um die Vielfalt autoaggressiven Verhaltens, die ein Mensch zu entwickeln fähig ist - da ist die allgemein gut bekannte Form der Selbstverletzung durch Schneiden nur die sichtbarste Form. Was führt einen Menschen dazu, sich selbst zerstören zu wollen? Und wie können jahrelang schädlich antrainierte Verhaltensweisen wieder umgepolt werden?

    Was mir so sehr fehlt in solchen Beiträgen ist die Nähe zu den Betroffenen selbst und Ihre ganz eigene Beschreibung wie sich die Krankheit tatsächlich auf ihr ganzes Leben auswirkt. Welchen Weg müssen Borderliner bereit sein zu gehen, um trotz oder dank Borderline ein lebenswertes Leben zu führen - und es auch führen zu wollen?

    Was gibt es neues aus der Forschung? Wie schaffte es die ehemals auch erkrankte Borderlinerin Marsha M. Linehan soweit, dass sie letztendlich selbst eine anerkannte und weltweit angewandte Therapieform entwickeln und so vielen damit helfen konnte? Was führt sie jetzt für ein Leben und was kann Sie den Betroffenen mit auf den Weg geben? Und was ist mit all den Psychologen, Pflegern und Betreuern, die ein monate- bis jahrelangen Kampf um das Leben ihrer Patienten führen?

    Da sind viele Fragen, die offenbleiben. Ich wäre sehr neugierig auf die möglichen Antworten.
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