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  • Warum diese Angst vor Gentechnik - trotz ihrer Unbedenklichkeit?

    20.08.2015, Karsten Benkel
    Der Artikel ihres Autors überrascht mich sehr. Es war ihre Zeitschrift, die mir mit einem Artikel, der vor vermutlich mehr als 25 Jahren erschien, sehr deutlich vor Augen geführt hat welche Gefahren in der Gentechnik schlummern. Der damals beschriebene unerwünschte Nebeneffekt einer genmanipulierten Pflanze war vergleichsweise simpel und daher leicht zu merken. Ich weiß nicht mehr zu welchem Zweck die Pflanze genmanipuliert worden war, was aber passiert war ist, dass plötzlich unzählige tote Insekten einer bestimmten Art gefunden wurden. Untersuchungen zeigten, dass die Insekten deswegen gestorben waren, da sie den Pollen der genmanipulierten Pflanze, von dem sie sich ernährten, nicht mehr im Magen aufspalten konnten und somit mit vollem Magen verhungerten.

    Dieser Vorfall zeigte also an einem vergleichsweise einfachen Beispiel, dass es schwierig ist die Auswirkung einer genetischen Änderung auf ein komplexes Ökosystem in vollem Umfang vorherzusehen. Man kombiniere diesen, ca. ein Vierteljahrhundert alten Bericht, mit all den Auswirkungen wie z.B. das Einschleppen von Kaninchen in Australien hatten oder auch den weniger dramatischen aber hochkomplexen der Auswilderungen von Wölfen im Yellowstone Nationalpark. Der Schluß daraus ist, dass es absolut vermessen ist zu behaupten man könne die nochmals komplexeren potentiellen Auswirkungen der Genmanipulation von Pflanzen oder Tieren auf die Natur, tatsächlich hinreichend voraussehen.
    Es ist aus meiner Sicht dabei eine intellektuelle Zumutung, dass die Befürworter der von Genmanipulation die Diskussion auf eventuelle schädliche Einflüsse von Lebensmitteln auf den Menschen beschränken. Hier wäre ich sogar bei den Befürwortern und halte es bei sorgfältiger Zulassung für möglich mit hinreichender Wahrscheinlichkeit einen direkten negativen Einfluss auf den Menschen auszuschließen. Da aber Lebensmittel nicht durch Zauberhand in die Gemüsetheke kommen und auch nicht in der Kühltheke ohne Interaktion mit der Natur wachsen, ist es auch nicht möglich mit hinreichender Sicherheit abzuschätzen, dass es nicht doch unvorhergesehene und potentiell katastrophale Auswirkungen haben kann mit Gottes Schöpfung herumzuspielen. Das gilt für mich in jedem Fall so lang wie durch den alternativlosen Einsatz von Genmanipulation nicht Gefahren für die Mensch, Tier und Pflanze abgewandt werden, deren Risiko als höher eingeschätzt werden muss. Das ist hinsichtlich der Genmanipulation von Lebensmittel derzeit wohl kaum der Fall.
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