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Kommentare - - Seite 1

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  • Wer ist hier der Egoist?

    15.08.2014, Stefan Aicher
    Man kann die Frage auch genauso gut umdrehen. Muss der geplagte Mensch leiden, damit mein Gewissen beruhigt ist und/oder ich nicht trauern muss? Die Vorwürfe der Hinterbliebenen sind vielfältig. Aber meistens geht es um die eigenen Interessen, wenn ein Selbstmörder angeklagt wird. Die heutigen Möglichkeiten der Therapie spielen dabei keine unwesentliche Rolle. Hinterbliebenen bleibt oft der Makel: "Es gibt ja genug Möglichkeiten - warum habt ihr nicht mehr versucht?" Oder: "Hat denn keine/r was gemerkt?"
    Die Vorwürfe der Gesellschaft werden dabei mit Argumenten bestärkt, die auf den ersten Blick ja vernünftig erscheinen. Ich kenne hauptsächlich Fälle von impulshaften Selbstmorden mit vorangegeangener negativer Lebensbilanz, die auf Grund akuter Überforderung die "Notbremse" ziehen, und geplante Selbstmorde mit negativer Lebensbilanz oder schwerer Erkrankung und Hoffnungslosikeit in Hinsicht auf die Zukunft. Gerade letztere nehmen den Notausgang um ihren Angehörigen keine Last zu sein.
    Dazu darf sich jeder die Frage stellen, in wie weit möchte ich mir mein (Ab)Leben diktieren lassen.
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