Direkt zum Inhalt

Kommentare - - Seite 1

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Eine persönliche Geschichte ...

    29.05.2014, Frank
    Meine Geschichte: Vor wenigen Wochen habe ich einen deutlichen Schnitt gemacht und mich von meinen erwachsenen Kindern getrennt. Sie haben wie ihre Mutter eine extreme empathischen Störung. Man kann mit solchen Menschen leider keine Beziehung eingehen. Alle aus der Familie vom Zweig der Großmutter haben durch die nicht erlebte Emphatie diese Störung praktisch "anerzogen" bekommen. Niemand dieser Betroffenen ist wirklich deutlich kriminell (bis auf erkennbare Tendenzen bei meinen mittlerweile erwachsenen und den Kindern der Schwester meiner geschiedenen Frau) - die meisten haben einen Hochschulabschluss.

    Aus dem Erleben kann ich klar sagen: Sie leiden darunter und haben Depressionen, sind unglücklich und finden z. B. keine gute Beziehung. Trotzdem nehmen sie ganz offensichtlich keinen ausreichenden Leidensdruck war - ich bin ihr gemeinsamer Außenfeind und damit der Kit für ihre Beziehung untereinander. Sie kennen kein Mitgefühl und keine empathische Wahrnehmung für Angemesssenheit in sozialen Situationen. Das führt immer wieder zu Konflikten, für deren Bewältigung sie keine wirksame Strategie zur Verfügung haben. Damit eskalieren Konfliktsituationen schnell. Mein erwachsener Sohn zeigt deutliche Tendenzen zum Psychopathen.

    Ich möchte nicht vermitteln, dass solche "Betroffenen" selbst arme Opfer sind, jedoch habe ich mir die Frage gestellt, warum ich 30 Jahre meines Lebens mir gerade solche Partnerinnen ausgesucht habe.

    Man sollte aus meiner Sicht deutlich auch immer seine eigenen Anteile hinterfragen - nur dann ist eine Lösung dieses Beziehungsproblems (und als solches betrachte ich es!) möglich. Die kapitalistische Gesellschaft - und damit ist jedes Individuum dieser Gesellschaft inbegriffen - fragt nicht nach Gefühl, Intuition und Emphatie, sondern nach Effizienz, Produktivität, Absatz und Profit. Damit sind klare Prämissen bei der Persönlichkeitsentwicklung gesetzt! Man kann nicht die Maximierung von Gewinn und/oder (ungerechtfertigte) Macht, wie sie von den politischen Strukturen gefördert wird, mit Mitgefühl unter einen Hut bekommen.

    Wenn ich den Psychopathen verurteile und stigmatisiere ist das emotional verständlich - ich habe evtl. die Hälfte meines Lebens damit verbracht mich selbst zu quälen, weil ich nicht wusste, dass ich es mit Menschen zu tun hatte, die gar kein Mitgefühl besitzen. Ändern werde ich dadurch gar nichts. Es besteht sogar die Gefahr, dass ich selbst zum Psychopathen werde - aus mind. einem Kommentar weiter oben ist das sogar deutlich ablesbar.

    Ich möchte hier nicht den entgültigen Ratschluss abgeben. Meine Geschichte habe ich z. Z. so abgeschlossen: Lass los, ändere dich selbst und nutze jede Gelegenheit, deine Erfahrungen weiterzugeben.

    Meine Erkenntnisse aus der Auseinandersetzung mit diesem Thema:
    Menschen mit empathischen Störungen repräsentieren Anteile, die wir alle in uns haben, leider bei ihnen in einem sozial unverträglichem, überbordenen Maß. Jeder Mensch ist in der Lage, seine Gefühle von sich abzuspalten, wenn er durch die Umstände dazu gezwungen ist. Das ist mitunter eine simple Überlebenstrategie. Gerade bei den Psychopathen und emphatisch gestörten Menschen sind Ursachen für die Störung in deren Entwicklung feststellbar, die wir z. B. bei der Erziehung unserer Kinder für ihr Funktionieren in dieser Leistungsgesellschaft selbst wieder unwissentlich ins Spiel bringen.

    Und jeder von uns kann sich zum emotionslosen "Monster" entwickeln.
    Beispiele dafür gibt es genügend in der Geschichte und in der Gegenwart. Wer wachen Auges durch das Leben geht, braucht nicht darauf aufmerksam gemacht zu werden.
Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.