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Kommentare - - Seite 1

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  • Borderline

    03.10.2013, Valerie
    Ja, ich schleppe es nun auch schon Jahre hinter mir her, erst dachte ich, ich habe eine Depression, wollte es nicht wahr haben und dachte, ich schaffe alles selber. Als es ganz schlimm war und ich jeden Tag mit dem Gedanken gespielt habe, dem endlich ein Ende zu setzen und mich umzubringen, bin ich mir nichts, dir nichts von der Nordsee nach Berlin gezogen. Hier ging es mir dann erstmals wieder ganz gut. Ich denke, das lag an der Aktion und den Trubel, den ich hier hatte. Ich zog von WG zu WG, arbeitete hier und dort. Los ging es dann wieder, als ich eine eigene Wohnung hatte, der normale Alltag wieder los ging und ich die Stadt schon zum größten Teil entdeckt hatte. Ich dachte wirklich, es ist vorbei, doch war es urplötzlich wieder da. Depressionen, Aggressionen und der Selbsthass, ständiger Arbeitswechsel, Unzufriedenheit, Antriebslosigkeit, quasi alle Facetten dieser Störung, außer, dass ich mich nicht ritze oder schneide. Das schleppte ich dann auch alles mit mir rum, 1 Jahr lang, bis es so schlimm war, dass ich endlich zum Arzt gegangen bin: Diagnose = Borderline!
    Ich war geschockt, als er mir sagte, dass man es nie heilen kann und dass man ein Leben lang damit leben muss und dass man in einer Therapie nur lernt, damit besser umzugehen. Na toll! Wer will denn immer so bleiben? Ich nicht! Ich möchte so nicht weiter machen. Jeder Tag ist eine Qual, ihr wisst bestimmt selbst, wie hart das ist. Es fängt doch mit den Beziehungen schon an, jeder Typ läuft einem davon: Verständlich natürlich ... Wer würde das nicht?! Ich bin schwierig und hasse mich wie gesagt selbst, dass ich so bin, wie ich bin.
    Ich jedenfalls weiß nicht weiter, ich muss mir jetzt Antidepressiva verschreiben lassen und weiter zu den Sitzungen zum Psychologen gehen, sagt der Arzt.
    Ich glaube allerdings, dass einem doch eh niemand helfen kann. Ich weiß nicht, wie Ihr diesen Alltag schafft. Jeder Tag ist eine Hürde, und mich verlässt der Mut, weiter zu kämpfen.
    Diesen Superartikel, den ich gelesen habe im Internet, dass es eine 50-%-Selbstmordrate gibt bei den Betroffenen, lässt mich hoffnungslos in die Zukunft sehen.
    Wer hat eine stationäre Behandlung hinter sich? Wie verläuft so eine Therapie? Wie kommt Ihr nun klar mit dem Alltag?

    Liebe Grüße
    Valerie
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