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  • Depressive Nervenzellen

    28.03.2012, Thomas Keller
    Hoppe bemängelt die Qualität der Experimente in der Schulmedizin, gleichzeitig nimmt er die Psychologie von diesem Qualitätsanspruch offensichtlich aus. Die wenigen Untersuchungen zu Wirksamkeit von Psychotherapie, die es gibt, entsprechen nicht den Standards evidenzbasierter Forschung.

    Ein schöner rhetorischer Trick ist es im Übrigen festzustellen, ein Gehirn bzw. Nervenzellen könne nicht depressiv sein oder Halluzinationen haben. Dieses Argumentation ist in der Leib-Seele-Diskussion ja nicht neu. Dem möchte ich entgegnen, dass der Körper auch keine Schmerzen empfinden kann (das tun ja die Nervenzellen im Gehirn) - also müssten z.B. Bauchschmerzen auch psychisch bedingt sein. Tatsächlich hat man z.B. Magengeschwüre lange Zeit für eine psychische Erkrankung gehalten, bis in den 80ern das Helicobacter-Bakterium als eigentlicher Verursacher gefunden wurde.

    Schon jetzt zeigt die Somatopsychologie, dass es hunderte von Krankheiten gibt, die psychische Erkrankungen zur Folge bzw. als Symptom haben, leider wird das von den meisten Psychiatern nicht ausreichend berücksichtigt. So werden dann lieber (Placebo-)Medikamente und eine stützende Psychotherapie gegen die Symptome verschrieben, anstatt den Ursachen auf den Grund zu gehen und zu heilen. Bleibt zu hoffen, dass die Genetiker Licht ins Dunkel bringen und die wahren Ursachen für seelische Erkrankungen finden.
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