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Kommentare - - Seite 136

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • "Wer nicht hören will, muss fühlen!"

    06.10.2008, Andreas Geist, Engelskirchen
    Mit dem Argument "Wer nicht hören will, muss fühlen!" könnte man auch Fotos von hingerichteten Politikern im Bundestag aufhängen, um die (gelegentlich) dort Anwesenden auf ihre - offensichtlich nicht immer bewusste - Verantwortung für das Volk aufmerksam zu machen.

    Spaß beiseite: Auch mir war nach kurzem Überlegen klar, dass nicht "aktuelle Organspender" zusätzlich noch ihr Konterfei zum Wohle der "mobilen Bevölkerung" der Deutschen Verkehrswacht zur Verfügung gestellt haben.

    Aber was soll das? Auch unter einer rot-grünen Bundesregierung war es nicht möglich, ein Tempolimit auf Deutschlands Autobahnen einzuführen.

    Und wer bitte soll es denn dann tun?

    Die nächste "(grün)-schwarz-gelbe" oder "rot-rote" Regierung etwa? Eines dürfte doch klar sein: Ein Tempolimit, selbst in einer moderaten "130-km/h-Variante", wird in unserem Automobil produzierenden "Transitland" nicht durchsetzbar sein. Und so lange sich daran nichts ändert, gilt der (meiner Meinung nach) dumme Spruch: "Freie Fahrt für freie Bürger!"

    Da hilft es auch nicht - in bewährter Manier - eine "imaginäre" Gruppe auszugucken und für jeden Unfalltoten auf der Autobahn verantwortlich zu machen.

    Es müssen neue (!) Konzepte her!

    Mein Vorschlag ist eine Erweiterung des Konzepts der Richtgeschwindigkeit:

    Man ersetzt das Tempolimit durch eine Richtgeschwindigkeit von z.B. 130 km/h (darf gerne auch noch etwas weniger sein). Wer diese Geschwindigkeit fährt, darf überholen. Wer nicht, muss eben hinter den inzwischen fast mehrheitlich 100 km/h fahrenden Lkw auf "seine Gelegenheit" warten. Im Gegenzug hat der schneller Fahrende die Pflicht, einen mit Richtgeschwindigkeit fahrenden Pkw - ohne zu drängeln - überholen zu lassen.

    Kurz zusammengefasst muss sich jeder - ganz gemäß dem §1 der Straßenverkehrsverordnung - mit Gasgeben (zum Überholen) oder durch Abbremsen (um das Überholen zu ermöglichen) so verhalten, dass keiner unnötig behindert ... usw. wird.

    Ist doch eigentlich ganz einfach, oder?
  • Zu viel MB

    29.09.2008, Siegfried Graf, 77933 Lahr
    Es wäre doch nett, gleich im Vornherein zu wissen, wie viel MB und wie viel Zeit der jeweilige Artikel in Anspruch nimmt.
    Beim Lesen kann ich überfliegen, bei Audiodateien ist es sinnvoll, vorher zu wissen, auf wie viel Zeit man sich da einlässt.
    So als Anregung gedacht.
    Stellungnahme der Redaktion

    Hallo Herr Graf!

    Danke für Ihre Anregung, die mir die GuG weitergeleitet hat. Ich vermute, Sie hören Braincast auch auf der GuG-Seite. Sämtliche Titel von Spektrum werden in einem gemeinsamen CMS verwaltet, also einer Software mit vorgegebenen Feldern. Wenn ich Braincast dort einstelle, wird auch die Zeit abgefragt, aber sie erscheint nicht auf den GuG- Seiten. Hier habe ich keinen Einfluss.

    Braincast erscheint auch auf den Brainlogs-Seiten, wo ich seit einigen Wochen auf den Impuls eines Co-Bloggers die Zeit mit dazuschreibe. Das ist der offizielle Braincast-Blog, wo Sie auch weitere Links und sonstiges finden.

    Herzliche Grüße!
    Arvid Leyh

  • Spieglein. Spieglein ... Spiegelzellen als Hirn-Mythos?

    24.09.2008, Werner Hahn, Gladenbach
    Zum "Spiegelneuronen-Mythos" meinte der Psychologe Rolf Degen in "bild der wissenschaft" (11/2007), in den Spiegelzellen "die Basis für Imitation, Altruismus, Sprache und Kultur zu sehen, ist übertrieben". "Wahrheit" in Wissenschaft und Wissenschaftsjournalismus werde gefordert, kein "Hirnmythos"! Mit "Sensation der Neurowissenschaften (...) Das erste Buch über die Spiegelzellen, die Grundlage unserer emotionalen Intelligenz", wirbt das Buch, das uns "das Geheimnis der Spiegelneurone" verraten will. Autor des 2005-Werkes ist der Psychotherapeut Joachim Bauer. Als Psychiater spricht der Autor viel über "Spiegelung und Resonanz" in der Medizin. Das Wunder-System der Spiegelzellen sei das "neurobiologische Format" für "Resonanz- und Spiegelphänomene". Der Entdecker Rizzolatti solle "endlich den Nobelpreis" bekommen. Und: "Die Spiegelsysteme sind eine Art Gedächtnis der Menschheit" (...) haben in der Evolution möglicherweise den gleichen Rang wie die Prinzipien vom 'survival of the fittest' (...) daran denken, Spiegelung und Resonanz als das Gravitationsgesetz lebender Systeme zu bezeichnen. (...). Merkwürdig: Literatur- und Register-Verzeichnis kennt keine Symmetrie-Bücher von mir (1989 & 1998, 1996).
  • Hat die Psychologie ein psychologisches Problem?

    18.09.2008, Brigitte Stiess, 13053 Berlin, Orankestrasse 49
    Wenn ich vom Gegenstand meiner Wissenschaft überzeugt bin, wirklich überzeugt bin, kann es mir egal sein, ob andere Wissenschaften meine Wissenschaft anerkennen oder nicht. Ich hatte aus dem Artikel den Eindruck, dass die Psychologie sich permanent rechtfertigen musste.

    Warum? Liegt es vielleicht an der Art des Herangehens der Psychologie an Ihren Gegenstand? Ich denke, dass die Psychologie in Ihrem Bestreben wissenschaftlich zu sein und anerkannt zu werden von anderen Wissenschaften, nie so weit von Ihrem eigentlichen Gegenstand entfernt war, wie heute.

    Die Seele ist so komplex, dass weder die Neurowissenschaften noch die Philosopie sie je erfassen und beschreiben könnten. Der Gegenstand dieser Wissenschaften gibt dies nicht her! Deshalb hat die Psychologie auf jeden Fall ihre Berechtigung - wenn sie sich denn nicht selbst begrenzen würde, in dem sie sich ständig auf diese Wissenschaften bezieht.

    Sie kann auch anders konsequent wissenschaftlich sein. Versuchen wir es doch mal mit der Physik. Die Anwendung der Erkenntnisse und Theorien der Teilchenphysik würde uns in Sachen Seelenerforschung viel weiter bringen.
  • Depression - genetisch bedingt?

    18.09.2008, Sybille Engel
    Depressionen - Pleiten, Pech und Pannen der Gene?

    Gemäß der neuropsychologischen Forschung wird das Verhalten und die Emotionen eines Menschen besonders von seinen Genen beeinflusst. Es wird angenommen, dass die Anlage zu Depressionen vererbt werden kann. Begründet wird dies damit, dass in Familien die einzelnen Familienmitglieder vermehrt einen niedrigen Serotoninspiegel aufweisen. Auf diese Weise wird der Grund und die Auslöser einer Depression auf eine neurobiologische Grundlage gestellt.

    Diese Argumentation enthält einen logischen Denkfehler. Andere Schulen behaupten, dass die zunehmende Kälte in der Gesellschaft, persönliche Probleme des Einzelnen Depressionen auslösen können. Der niedrige Serotoninspiegel dieses Menschen wäre eine FOLGE der schwierigen Lebenssituation des Einzelnen. Nicht dieser löst die Schwermut aus, sondern die Depression verursacht als Korrelat einen niedrigen Serotoninspiegel. Kluge Mediziner wissen, dass ein Mensch, der stark unter Stress leidet, Herzprobleme bekommen kann. Der Arzt wird dem Patienten sagen, er solle Stress meiden. Aufregung bewirkt eine starke Ausschüttung von Adrenalin. Die Aufregung wird körperlich spürbar. Es gibt keine Ausschüttung von Adrenalin ohne Ursache oder auslösendes Moment.

    Durch die Überzeugung, es liege an den Genen, wenn ein Mensch depressiv wird, können Probleme des Einzelnen, mangelnde Anerkennung und Zuwendung, gesellschaftliche Missstände zementiert werden. Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Denn nicht auch bestimmte Umweltfaktoren oder ineffiziente kognitive Überzeugungen lösen Depressionen aus, sondern die Gene kommen zum Tragen. Dass Schwermut eventuell auch eine hormonelle Ursache haben könnte, wissen wir durch die postnatale Depression.

    Niedergeschlagenheit wird darüber hinaus auch durch die Vorbildfunktion der Bezugspersonen erlernt. Negativ-pessimistische Weltdeutungen können durch Erziehung übernommen werden und zwar auch durch die heimlichen Erzieher in der Gesellschaft. Kognitive Therapien, Verhaltenstherapie, das Erlernen besserer Deutungen und Überzeugungen oder die Beseitigung von Problemen, gesellschaftliches Engagement wärEn überflüssig. Allein die medikamentöSe Behandlung des niedrigen Serotoninspiegels würde alle ProblemE beseitigen. Schwermut als bloßer biochemischer VerkehrsunfaLl des Gehirns.
    Stellungnahme der Redaktion

    Dass etwas genetisch bedingt ist, bedeutet nicht, dass damit andere Einflussfaktoren, die etwa in der Umwelt oder auch innerhalb der Person liegen, ausgeschlossen seien. Gerade zur Entstehung von Depression und Selbstmordgedanken tragen natürlich familiäre Konstellationen, Lebensereignisse, negative Überzeugungen ganz erheblich bei. Die genetische Disposition eines Menschen bildet aber quasi den Nährboden, auf den diese fallen. Gene, Umwelt und Verhalten formen die Psyche des Menschen in einem komplexen Wechselspiel, dem monokausale Betrachtungen niemals gerecht werden können.

  • Frage zum BPS-Test

    18.09.2008, Alexandra Fabry, München
    Ein interessanter Artikel, vielen Dank dafür. Diesen Inhalt Kindern kindgerecht zu vermitteln, sollte Ziel von Elternhaus und Schule gleichermaßen sein. Ich habe ihn sehr aufmerksam gelesen, und mir ist aufgefallen, dass die Frage 12 des BPS-Testes dann konsequenterweise wohl auch einen Stern bekommen müsste - um die Punktezahl bei wenig Langeweile gering zu halten. Ist das richtig?

    Mit freundlichen Grüßen
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrte Frau Fabry,



    vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Zeitschrift. Ich habe mir den Kasten zum BPS-Test noch einmal angesehen, glaube aber, dass Frage 12 ohne Sternchen durchaus korrekt ist. Wer sie bejaht ("Ja, ich empfinde selten Begeisterung ...") neigt eher zu Langeweile, sollte folglich also einen hohen Punktwert erzielen. Mit Sternchen sind jene Items markiert, deren Bejahung auf geringe Langeweile-Neigung (ergo: niedrige Punktzahl) schließen lassen.



    Mit freundlichen Grüßen

    Steve Ayan

    Redaktion "Gehirn&Geist"

  • Äußerst unangenehm

    18.09.2008, Alexandra Fabry, München
    Diese Kampagne stieß mir von Anfang an ziemlich auf. Als Autofahrer wird man brutal abgelenkt und begeht möglicherweise deswegen eine Unachtsamkeit. Die Schrift unter den Namen ist viel zu klein gewählt. Und ob die wahren Raser damit erreicht werden, bezweifele ich erheblich. Diese Todesanzeigen-aufgemachten Botschaften versucht man doch nur so schnell wie möglich zu verdrängen.

    Ich fände Kampagnen ähnlich wie der "Sie fahren mit Abstand am besten" weitaus wirkungsvoller. Erstens sind sie motivierend, zweitens positiv verstärkend. Über so etwas kann man lächeln, mindestens schmunzeln.

    Wie wäre es mit der Frage: "Sie fahren sicher schnell - fahren Sie dann auch sicher?" Und das "sicher" dann farblich hervorheben. Da sollen sich mal kreative Köpfe brainstormende Gedanken machen.
  • Ergänzung zur Literaturliste

    16.09.2008, Ingo Bading, Berlin
    Von Robin Dunbar gibt es übrigens auch ein Buch in deutscher Sprache unter dem Titel "Klatsch und Tratsch", in dem seine Theorien gut und differenziert darstellt sind.
  • Wodka oder Pille - wo ist der Unterschied?

    13.09.2008, David Göhler, Vaterstetten
    Hallo Redaktion und Autoren,

    bei der Lektüre des ganzen Artikels habe ich auf die historischen Hinweise auf Kaffee, Tee, Schokolade, Alkohol etc. gewartet. Das sind bekannte und erprobte Gehirndopingmittel, milliardenfach eingesetzt, bestens bekannt und durchaus sehr wirksam.

    Was brauchen wir da jetzt noch eine ethische Diskussion? Doping ist usus. Seit Jahrzehnten. Ein kleines Bier, und man ist ruhig und top fit. Eine Tasse Tee in der Nacht, und es kann weitergehen. Etwas Schokolade, und schon geht es den meisten Frauen deutlich besser.

    Nur weil es in Tablettenform daherkommt und Leute mit weißen Kitteln ein großes Geschwurbel drumrumfabulieren, müssen Psychopharmaka doch nicht besser oder gar "neu" sein ... Das ist wieder mal typisch deutsch und obrigkeitshörig: "Ja, Herr Doktor, gewiss, Herr Doktor, wunder was es bewirkt, Herr Doktor."

    Sicher wird es neue Mittel geben, die wahrscheinlich sogar besser wirken als alles Bekannte. Aber was ist angesichts von Alkohol, Kaffee, Tee, Zucker, Vitamin-Pillen jetzt anders? Warum ist das verwerflich, wenn es in Tablettenform daherkommt und nicht als heiße Tasse? Schluckt man ein Mittel aus einem 5-ml-Plastik-Medizinbecher, ist es wohl etwas anderes, als wenn man 5 ml Wodka aus einem Glas-Gefäß trinkt?

    IQ- und Gehirn-Doping macht die Menschheit schon sehr lange. Es ist bereits akzeptiert. Jeder macht's. Und es gibt einen gehörigen Unterschied zum Sport-Doping. Dort schädigt der gedopte seine Gesundheit und den fairen Wettbewerb (und mittlerweile auch das Geschäft, dass er mit seiner Leistung macht).

    Wenn man gehirngedopt nur besser arbeiten kann, es keine Nebenwirkungen gibt, was ist daran verwerflich? Niemand wird geschädigt. Ich werde weiter Kaffee zu mir nehmen.
  • Die Garantie für das Weiterleben unserer Gene

    12.09.2008, Dieter Krogmann
    Die Ausführungen in Ihrem Artikel sind sehr interessant und anregend.

    Ein weiterer Grund für das scheinbare "Weggehen" von als weiblich wahrgenommenen Personen, könnte darin liegen, dass der MANN von Mutter Natur dazu "verurteilt" ist, dem "Weibe nachzustellen".

    Damit ist die Fortpflanzung der Spezies "Mensch" garantiert.
  • Des Potentaten hässliche Tochter

    11.09.2008, Christian Kirchhoff, Bad Vilbel
    Hallo Herr Wicht,

    gerne gebe ich einen Hinweis auf Ihre Frage nach der Existenz einer hässlichen Potentaten-Tochter.

    In der griechischen Mythologie gibt es einen alten Greis namens Phorkys. Dieser hat es immerhin bis zum Status eines "Meeresgottes" gebracht, so dass ich mir an dieser Stelle die Freiheit nehme, jenen als Potentaten anzuerkennen.

    Nun, Phorkys war offenbar nebenbei auch nur ein Mann, und so zeugte er einst - vermutlich aus Mangel an Alternativen - mit seiner Schwester, dem Meeresungeheuer Ketos, eine ungeheuerliche Nachkommenschaft. Mitglied eben dieser Nachkommenschaft war unter anderem eine Tochter: Phorkyas.

    Vermutlich während er auf dem Friedhof über einen Schöppsenschädel stolperte, entschied sich Goethe, Faust II durch den Auftritt der Phorkyas aufzumöbeln. Folglich trifft Helena im dritten Akt der Tragödie zweiter Teil vor dem Palaste des Menelas zu Sparta auf Phorkyas.

    Phorkyas gilt als uralt und blitzwüst. Aus anatomischer Sicht sicherlich besonders interessant: Sie hat drei Köpfe, einen Zahn und ein Auge. Diese Beschreibung ist zumindest ein Hinweis darauf, dass Phorkyas nach herrschender Konvention nicht als Schönheit durchging.

    So haben wir ihn nun - den Potentaten mit einer hässlichen Tochter: Phorkys.

    Freundlichen Gruß

    C.Kirchhoff
  • Positive Erfahrung mit einem Kinderhaus

    02.09.2008, Mayer-Masi, Bietigheim-Bissingen
    Es ist sehr schwierig, eine ordentliche Studie (zu viele Einflussfaktoren) über Kleinkindbetreuung durchzuführen. Ich kann nur über meine eigenen Erfahrungen berichten, und die sind durchweg positiv.

    Meine Tochter, zwischenzeitlich 18 Monate, hat im letzten halben Jahr in einem Kinderhaus eine super Entwicklung erfahren. In ersten Lebensjahr war sie sehr eng verbunden mit mir der Mama: Sie hat sich in der Krabbelgruppe kaum von mir weg bewegt. Seit sie im Kinderhaus ist, entdeckt sie die Welt ohne jegliche Bindungsangst und ist in ihrer Entwicklung weit voraus. Sie schaut viel den älteren Kindern zu und ahmt sie nach. Sie nimmt viel Kontakt mit Kindern jeder Altersgruppe auf. Sie schlägt noch nicht zurück. Die älteren Kinder wissen, wie man mit Kleinen umgeht und sind sehr herzlich (küssen und streicheln) zu den Kleineren. Was ich im privaten Umfeld oft vermisse: Kinder tun Dinge, die nicht gut sind zum Nachahmen, und viele Kinder können nicht mit Kleineren Kindern spielen, weil sie nicht wissen, was die "können".

    Ich könnte bei einer alleinigen Mutterbetreuung nicht eine solche Betreuung bieten. Die wichtigste Betreuungsfrage ist für mich: Was machen die Mütter mit ihren Kindern bei einer alleinigen Mutterbetreuung? Es ist so, dass die Kinder auf jeden Fall nicht immer anregende Spiele etc. angeboten bekommen. Die Mutter muss Haushalt machen und Einkaufen - Kind stört, und es wird zur Stesssituation. Ich kenne promovierte Mütter, die mit ihren Kindern die Spielzeit im Einkaufscenter verbringen. Auch kann ich bestätigen, dass wir uns vom Bild der Mutter als ständig liebevoll verabschieden müssen.

    Meine Erfahrung zeigt: Kinder gehören unter Kinder und in ein Umfeld, das sie ungehindert entdecken können (zu Hause gibt es meistens Verbote), und das bietet alles perfekt eine außerhäusliche Kleinkindbetreuung. Ab welchem Alter, wie lange die Betreuung und in welcher Qualität die Betreuung erfolgen soll, muss jede Mutter für sich entscheiden, aber sie sollte in Deutschland wenigstens die Wahl haben!

    Ich freue mich sehr auf den Ausbau der Kinderkrippen und sehe in meinem Umfeld einen großen Bedarf. Die Qualität liegt an den einzelnen Kommunen und damit dem Haushalt bzw. politische Einstellung dazu.
  • Hell is other people?

    01.09.2008, Prof Thomas Richardson
    Hello,
    Sehr interesant!
    Tom
  • Von Modellen und anderen Krücken

    30.08.2008, Willi, Berlin
    David und Mirjam zeigen hier die polaren Extrempositionen in der "Gottesfrage" auf.
    David in berechtigter jugendlicher Ungestümheit und Mirjam in (fast triefender, subtiler) Nachsicht und Güte ...

    Ein paar kurze Bemerkungen:

    1) "Ich glaube an das, was ich sehe ..." Vorsicht! Nichts ist wie es scheint! Wir alle werden in allen Medien und durch die allermeisten "Informationen" tagtäglich gehirngewaschen und hinters Licht geführt, und sei es nur durch manipulative Auswahl bzw. Verschweigen sowie den Kontext! Alles ist heutzutage nahezu perfekt fälschbar. Auch sog. "historische Tatsachen" sind definitiv Interpretationssache, je nach Interessenlage.

    2) "... und nicht an etwas, das nicht existiert und nicht beweisbar ist." Bekanntlich lässt sich die Nichtexistenz von etwas nicht beweisen. Ist ja auch nicht nötig. Wenn man es nicht braucht, lässt man es eben weg. In der Philospohie als "Ockhams-Rasiermesser"-Prinzip bekannt und bewährt.

    3) "Ist Liebe, Vertrauen u.v.a. auch nur etwas für alte und senile Leute?" Wer sagt denn, dass die genannten Begriffe nur in religiösem oder senilem (?) Kontext auftreten? Man untersteht auch und gerade als Atheist oder Agnostiker dem kategorischen Imperativ: Was du nicht willst, das man dir tu ... Oder anders ausgedrückt: Wenn schon Egoist, dann konsequent, denn richtig gut geht's mir nur, wenn's allen gut geht, wenn ich niemanden leiden sehe, es sei denn, ich bin Sadist, mithin psychisch krank.

    4) Abschließend: Die Neurowissenschaft sollte - wie alle Wissenschaften - im Dienst der Aufklärung stehen und gibt hochinteressante Hinweise über die Funktionsweise und Begrenzungen unseres Gehirnes. Wer ein "Gotteszentrum" im Gehirn nachweisen wollte, gäbe sich allerdings der Lächerlichkeit preis. Im Laufe der Evolution hat sich offensichtlich das Gehirn als "Mustererkennungsorgan" bewährt. Mitunter stellt sich dann auch mal heraus, dass die Augen, die mich anstarren, nur Astlöcher in der Bretterwand sind, die ich anstarre. Wir müssen uns der Modellhaftigkeit jeglicher Ideen und Theorien immer bewusst sein. Es könnte alles auch ganz anders sein. Das erfordert Bescheidenheit und Achtsamkeit!

    5) Wer nun zur Erklärung seiner Welt einen Gott, einen Teufel, Dämonen oder 72 Jungfrauen im Himmel als Krückstock braucht, soll das getrost tun. So wie sich Weihnachtsmann und Klapperstorch im Laufe des Lebens als (vorsätzliche) Irreführungen oder auch nur Späße entpuppen, bestehen auch in dieser Hinsicht Entwicklungschancen. Nur eines kann nicht toleriert werden: Mit eben diesem Krückstock auf seine Mitmenschen einzuschlagen und sie zwingen zu wollen, ebenfalls an diesen Krücken zu gehen, oder?
  • Korrektur - und Ergänzung

    27.08.2008, Ingo-Wolf Kittel, Augsburg
    Beschämt muss ich auf Hinweis feststellen, dass es ein Verb "culturare" im Lateinischen gar nicht gibt. Das ist korrekt, wie ich mich in meinen alten Schullexikon für Latein, dem Stowasser überzeugen musste. Ich eile, dies hier zu korrigieren:

    "Kultur" leitet sich real ab von dem vieldeutigen lateinischen Verb COLERE! Dieses Wort hat eine Bedeutung, die von ursprünglich (be)bauen, bearbeiten, Ackerbau betreiben und (be)wohnen, ansässig sein über Sorge tragen und pflegen sowie verpflegen bis hin zu schmücken, putzen, ausbilden, veredeln, betreiben, üben, hochhalten reicht und sogar ehren und verehren, feiern sowie dann sogar heilig halten, anbeten und huldigen heißen kann. Auf colo gehen so bekannte Worte wie "Kolonie" und andererseits "Kult" zurück, über das Mittellateinische cultivare auch "kultivieren" bis hin zum engl. "Clown" (über "Bauerntölpel").

    Interessanterweise besteht eine Verwandtschaft aller dieser Begriffe mit "Hals", lat. collum (s. Kollier, Dekolleté). Ihnen liegt die indogermanische Wurzel *kuel (o. quel) zugrunde, von der sich u.a. griech. kýklos Kreis (Zyklus) ableitet sowie pólos Achse, Drehpunkt (Pol) von pélein in Bewegung sein, sich regen, drehen, aufhalten und befinden sowie werden und sein. Auch der zweite Bestandteil in dem griech. Wort für Rinderhirt bou-kólos - von daher stammt "Bukolik" als Fachbezeichnung für "Hirtendichtung" - ist über keleúein antreiben (zu pélein) mit colere sprachverwandt (während das griech. bous, boós für Ochse, Rind, Kuh mit lat. bos sprachverwandt ist sowie mit franz. boeuf und engl. beef; übrigens stammt auch Bosporus im ersten Bestandteil hiervon ab, da es das griechischen Wort für bósporos für "Ochsenfurt" zurückgeht).

    Grundbedeutung von colere und damit von Kultur dürfte nach dem Herkunftswörterbuch des Duden danach sein: "sich gewöhnlich irgendwo aufhalten (und) emsig beschäftigt, sein" und damit auf den historisch entscheidenden Schritt der Sesshaftwerdung von uns Menschen verweisen - vielleicht im Zusammenhang mit einer womöglich vorgängigen Tierhaltung.
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