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Kommentare - - Seite 108

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Danke

    28.01.2013, Capitana
    Ihr Kommentar bringt es auf den Punkt. Manche alten Herren drehen es einfach um und machen die Frauen verantwortlich. Entweder sind diese zu sexy oder zu humorlos oder im falschen Beruf ... Und das Zitat von Steingart ist eine echte Steilvorlage, kannte ich noch nicht.
    Ich vermute, dass Männer, die anzügliche oder chauvinistische Bemerkungen machen, ganz genau wissen, was sie da tun. Sie suchen keine freundlich-flirtende Annäherung, sondern Dominanz. Es ist so scheinheilig, wenn Männer in gewissen Kommentaren zur Sexismusdebatte meinen, sie könnten ja jetzt gar nichts mehr machen, wüssten gar nicht mehr wo die Grenzen seien und ob künftig jeder Flirt tabu ist. Traurig ist auch, dass solche Männer als Chefs und Vorgesetzte auch noch Vorbilder für junge Leute sind.
    Mir gefällt Ihr Begriff "disqualifiziert" im letzten Absatz - genau das Wort, das mir in dem Zusammenhang immer durch den Kopf geht. Solche Männer disqualifizieren sich für mich sofort.
  • Schön zu wissen - wofür?

    28.01.2013, Ralf Seidler
    Das Thema ist hochinteressant für mich, da ich als Schulungsreferent Pausen machen "muss". Aber wie erhalte ich die Information, dass es an der Zeit ist? Kann ich aus irgendwelchen Reaktionen der Teilnehmer einen Schluss ziehen? Ich habe mir angewöhnt, nach spätestens 90 Minuten eine Pause einzulegen, meist aber früher. Wann darf / kann ich die (in diesem Beispiel) 90 Minuten "ausreizen", wann sollte ich schon nach 45 Minuten pausieren lassen?
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Seidler,

    vielen Dank für Ihren Leserbrief. Die Teilnehmer dieser Studie waren sich den Aktivitätsänderungen der Inselrinde und ihrer Funktion als "Taktgeber für Pausen" nicht bewusst. Sie legten dann eine Pause ein, wenn sie es für notwendig empfanden. Welche äußeren Anzeichen sie kurz vorher zeigten, beispielweise ob sie unruhiger wurden, erhoben die Forscher nicht.

    Bei schwierigen Aufgaben stieg die Aktivität der Inselrinde jedoch schneller an, und die Probanden benötigten schon früher eine Auszeit. In Stunden, in denen Sie Ihre Teilnehmer also stark fordern, sollten Sie ihnen demzufolge auch früher eine Pause gönnen.

    Viele Grüße
    Liesa Klotzbücher
    Redaktion GuG

  • Transzendentale Meditation

    25.01.2013, Rolf Stöckel
    Lieber Herr Leyh,

    Die von mir gebrachten Dinge scheinen Sie nicht zu berühren, Sie scheinen sie noch nicht mal wahrzunehmen. Ok.

    Ich verweise hier nur darauf, das sich in einigen Gebieten Wirkungen der transzendentalen Meditation zeigen, die - schulmedizinisch bestätigt - üblichen schulmedizinischen Möglichkeiten gleichzustellen sind, sie teilweise übertreffen, im Übrigen ohne Nebenwirkungen. Und das alles mit einer einzigen Methode. Überprüfbare Belege habe ich wohl genügend gebracht. (Was nicht heißen soll, dass es nicht - wie immer in der Wissenschaft - ein Hin und Her der Meinungen gibt. Aber die Tendenz der zunehmenden, man könnte sagen, der gezwungenermassen zunehmenden wissenschaftlichen Anerkennung der TM durch die etablierte Medizin ist eindeutig.)

    Sie fertigen das zuletzt hier ab, in früheren Antworten ähnlich, mit: "In jeder VHS lässt sich für günstig Geld eine Technik erlernen, mit der sich die gleichen Ergebnisse erzielen lassen."

    Wenn sie das damit so hinkriegen, herzlichen Glückwunsch! Viel Glück dabei. Meiner Erfahrung nach ist es nur leider nicht so, und auch dazu habe ich wissenschaftliche Sichten gebracht.

    Also, Ihre Meinung dazu in Ehren, nur wenn Sie die öffentlich äußern, in einem explizit auf Öffentlichkeit ausgelegten Blog tun, müssen Sie damit rechnen, dass gelegentlich jemand mit etwas Ahnung von der Materie und einer anderen Meinung sich dazu äußert. Und das habe ich getan, und zwar zu 100% überprüfbar. Wenn Sie nicht in diese Diskussion einsteigen wollen, ok. Die von mir gebrachten Fakten sind jedenfalls zur Einordnung der TM unabdingbar.

    Ich habe diesen Blog eher als eine öffentliche TM-Diskussion verstanden, nicht als spezifische Diskussion ihres Hörbeitrags, und das war vielleicht ein Fehler. Jedenfalls können Sie beruhigt sein, ich werde mich hier nicht mehr äußern.

    Alles Gute - und nach wie vor mein Respekt, dass Sie Meinungen zugelassen haben, die völlig konträr Ihrer eigenen und des üblichen Mainstreamdenkens sind.

    Freundliche Grüße
    Rolf Stöckel
  • Immer noch wirkt sie nach

    25.01.2013, Andrea Krafft-Lange
    Nach ihren Büchern kamen wir auf ihre Videos, und fortan war das abendliche Fernsehprogramm ersetzt ... Wer sie erlebt hat, ist ihrem spröden Charme sofort erlegen; wie tröstlich, dass es diese Aufzeichnungen ihrer preisgekrönten Vorträge gibt.
    Es ist unnachahmlich und genial, wie verständlich sie die kompliziertesten Denkmechanismen vermitteln und für neue Herangehensweisen begeistern konnte!!
    Danke, dass wir Sie erleben durften!! Wen die Götter lieben, holen sie früh zu sich ...
  • TM-Studien

    23.01.2013, Rolf Stöckel
    Es sei kurz auf die Publizierung drei neuer TM-Gesundheitsstudien hingewiesen:

    Die American Heart Assoziation veröffentlichte in der Novemberausgabe 2012 ihres Fachjournals "Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes" eine Studie, nach der Transzendentale Meditation (TM) das Risiko herzkranker Patienten bei Herzattacken, Herzschlag und Sterblichkeit um fast 50% vermindert, bei regelmäßiger Ausübung der TM weit über zwei Drittel. Die neunjährige Studie wurde durch 3,8 Millionen US$ vom Gesundheitsministerium der USA unterstützt und am Medical College of Wisconsin in Milwaukee durchgeführt, in Zusammenarbeit mit dem Institut for Natural Medicine and Prevention an der Maharishi University of Management in Fairfield.

    "Time" schreibt am 14.11.2012 dazu: "Die derzeit stärkste Studie zeigt, dass Meditation das Risiko von Herzattacken und Herztod vermindern kann."

    Eine diesbezügliche Artikelübersicht mit Verlinkungen zu den Orginalquellen s. hier:
    http://fakten-transzendentale-meditation.com/tm-gesundheit.htm

    Dann gibt es eine weitere neue Studie über Transzendentale Meditation (TM): "Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Jugendlichen und Erwachsenen durch Transzendentale Meditation ®: Eine Übersicht über bestehende Forschung". Die Studie wurde in "Current Hypertension Reviews", 2012, Vol. 8, Nr. 3 veröffentlicht.

    "Medical News Today" berichtete am 19.10.2012 über diese Studie unter der Überschrift: "Nachweise, dass Meditation in staatlich geförderte Gesundheitsprogramme einbezogen werden sollte". Zitat aus dem Artikel: "Es sterben mehr Menschen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen als durch irgendeine andere Krankheit ... Eine neue Übersichtsstudie über bestehende Forschung zu den Auswirkungen der Stress reduzierenden Transzendentalen Meditation ... stellt die harten Nachweise bereit, die benötigt werden, um solche erprobten Ansätze in private und staatlich geförderte Wellness-Programme zur Vorsorge und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufzunehmen."
    http://fakten-transzendentale-meditation.com/tm-gesundheit.htm#nachweis

    Eine weitere Übersichtsstudie sichtet bestehende Studien zu TM und Gesundheit auf und gruppiert sie nach Krankheitsbildern. Diese Studie wurde im Januar 2013 in "Positive Health online" veröffentlicht. Inwieweit dieses Journal wissenschaftliche Anerkennung genießt, entzieht sich meiner Kenntnis. Der ausführliche Artikel eignet sich aber in jedem Fall gut dazu, einen Überblick inklusive Referenzen über die bestehende TM-Forschung zu bekommen (seit 1970 über 600 Studien, von denen viele peer-reviewed veröffentlicht wurden).

    Zitat zum Bereich Stressreduzierung und Bluthochdruck: "Eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse von 107 publizierten Studien über Stressreduzierung und Bluthochdruck fand, das TM sowohl systolischen wie diastolischen Blutdruck signifikant senkte, während andere Methoden der Meditation und Entspannung, Biofeedback und Stress Management keine signifikanten Ergebnise brachten."
    http://www.positivehealth.com/article/meditation/transcendental-meditation-health-research-overview

    Freundliche Grüße
    Rolf Stöckel
    Stellungnahme der Redaktion

    Antwort von Arvid Leyh:

    Ach Herr Stöckel!

    Ich bin doch gar nicht gegen Meditation, das könnten Sie inzwischen mitbekommen haben. Nicht einmal gegen die transzendentale als Technik. Ich mag nur die TM als Organisation nicht, und das liegt nicht zuletzt an der Preisgestaltung. In jeder VHS lässt sich für günstig Geld eine Technik erlernen, mit der sich die gleichen Ergebnisse erzielen lassen.

    Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie von weiteren PR-Attacken auf meinem Blog Abstand nehmen würden.

    Mit freundlichen Grüßen
    Arvid Leyh

  • Gedankenexperiment

    21.01.2013, Dr. Andreas Eisenrauch
    Sehr geehrter Herr Ayan,

    zu Ihrem Essay "Wenn wir Maschinen wären" in der Sonderausgabe "Streit um das Gehirn" habe ich einige Anmerkungen.

    Zunächst hat es mich gewundert, dass es offensichtlich das Ziel dieses Gedankenexperiments war, die theoretischen Konzepte zu identifizieren, die in dem Fall, dass "wir unser Gehirn sind" zu diskutieren wären: Determinismus, Illusionismus, ...

    Ein Gedankenexperiment brauchte es hierfür augenscheinlich nicht. Diese Themen waren doch schon von Beginn an klar und wurden von mehreren Ihrer Mitautoren ganz selbstverständlich angesprochen. Zwischen denen war allerdings kaum Streit zu beobachten, waren es doch hauptsächlich Nicht-Hirnforscher, die das uralte Libet-Experiment als letzten Schrei behandelten, gegen das sich Determinismus, Illusionismus etc. leicht bestreiten lassen.

    Ein lohnendes, weil aussagefähiges Gedankenexperiment wäre es hingegen gewesen, sich auszumalen, welche Konsequenzen es für unser alltägliches Leben haben müsste, wenn unser Gehirn die einzig aktive Komponente wäre. Eine solche Betrachtung sollte doch von unserem normalen Verhalten abweichende Szenarien prognostizieren, wenn die "Gehirn only"-Hypothese abwegig wäre.

    Dieses Gedankenexperiment möchte ich nun an einigen Beispielen nachholen.

    Wenn "wir unser Gehirn sind", sollte es dann nicht so sein, dass die Inhalte unseres Bewusstseins als ein unbeeinflussbarer Strom aus einer unbewusst wirkenden Quelle auftauchen und je wieder durch neu bewusst werdende Gedanken verdrängt werden (so wie es J. Joyce in den Bewusstseinsströmen im "Ulysses" beschreibt (1))? Kein Gedanke dürfte seinen Nachfolger aufrufen, Gründe pro et contra gebotener Entscheidungsoptionen würden uns durch den Kopf gehen, ohne dass wir deren Reihenfolge beeinflussen könnten und eine Entscheidung wäre unvermittelt und plötzlich "da".

    Es würden spontane "Themenwechsel" in dem Gedankenfluss zu beobachten sein, die nicht bewusst herbeigeführt oder unterdrückt werden können. Unsere Gedanken würden uns einfallen, wir würden sie nicht aufrufen. Deshalb würden wir immer wieder etwas vergessen und könnten es nicht aktiv wiedererlangen, selbst wenn wir den Einfall hätten, dass wir es wissen, dass es uns "auf der Zunge liegt". Es müsste vorkommen, dass wir von einem Moment zum nächsten vergessen, was wir tun wollten. Etwa wenn wir in einen Nebenraum gehen, um uns ein Blatt Papier zu holen, und dort angekommen, nicht mehr wissen, warum wir dorthin gegangen sind. Es müsste also möglich sein, dass uns unser Wille genommen wird, sogar dann noch, wenn man daran ist, ihn in die Tat umzusetzen (2).

    Wenn ein Gehirn, in dem unentwegt Verschaltungen modifiziert werden, der Verwalter der Lebenserfahrungen jedes Menschen ist, dann müssten die darin niedergelegten Erinnerungen nie mehr in der ursprünglichen Klarheit zu wiederholen sein, sie müssten mit der Zeit "verblassen".

    Schon an dieser knappen Auswahl sehen wir also: Wenn wir annehmen, dass das Gehirn unser Denken und Handeln bestimmt, dann ändert sich - nichts. Unsere Betrachtung war gar kein Gedankenexperiment, sie war eine Beschreibung alltäglicher Vorkommnisse. Die vielen "kleinen Unfreiheiten" unseres normalen Lebens werden plausibel, unter der Annahme, dass ein unbewusst wirkender Agent alle Inhalte unseres Bewusstseins generiert und wieder eliminiert. Einem immateriellen Geist, der aus seinem "geistigen Eigentum" besteht und es kontrolliert, dem dürfte nichts einfallen (von woher?), entfallen (wohin?) oder verblassen, er müsste immer sofort über alles und in voller Gänze verfügen können. Wachstum, Veränderung und Vergänglichkeit sind die Eigenschaften der physischen Natur.

    Die Theorie, welche die asymmetrischen Verhältnisse zwischen "Geist" und Körper am treffendsten beschreibt, ist der Epihänomenalismus. Er wird von Chalmers als kohärent und ohne fatale Widersprüche anerkannt (3). Der Geist wirkt nicht auf den Köper zurück, sondern ist das simultane Zeugnis der körperlichen Aktivitäten. Als dualistische Theorie erspart er uns sogar die Notwendigkeit zur Reduktion. Das, worauf es ankommt, leistet sie problemlos, zu erklären nämlich, warum wir den Strom unserer Gedanken nicht bewusst steuern können. Da wir diesen Strom so erleben müssen, wie er generiert wird, ist es unerheblich ob die materiellen Prozesse vollständig determiniert sind oder nicht. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass wir nicht determiniert sind und trotzdem nicht frei.

    Mehrere Ihrer Autoren sehen persönliche Freiheit als die Möglichkeit, ohne Fremdeinwirkung gemäß eigener Erfahrung zu entscheiden und zu handeln. Dies wird allein durch die unbewusste Verwaltung unserer Lebenserfahrung durch das Gehirn sichergestellt. Aus dem Gehirn kann nur herauskommen, was an Lebenserfahrung dort behalten und eventuell rekombiniert wurde (kurz: so wird man kreativ). "Freiheitliche" Interventionen darin, durch nicht-materielle Entitäten gar, würden genau das durchbrechen. Deshalb hat Schopenhauer mit Recht "freie" Handlungen als "unerklärliches Wunder" und "Wirkung ohne Ursache" bezeichnet (4).

    Ohne ins Detail zu gehen, möchte ich hier nur noch kurz bekunden, dass ich Urheberschaft, Schuld und Verantwortung dadurch nicht für überflüssig halte; man kann sie auch ohne Rekurs auf "Freiheit" begründen (5).

    Wenn wir also genau hinsehen, erkennen wir, dass zwischen den Prognosen der Hirnforscher und der Lebenswelt keine gravierenden Diskrepanzen bestehen, die gibt es aber sehr wohl für den, der "Freiheit" unterstellt. Die Freiheits-Befürworter beziehen sich zumeist auf die faszinierende, aber oberflächliche Vielfalt menschlicher Denkleistungen, ohne auf die elementaren Details zu achten, aus denen sie sich zusammensetzen.

    Eine unvoreingenommene Betrachtung dieser Details bringt zahlreiche Indikatoren der Unfreiheit ans Licht. Erst wenn diese einbezogen werden, können die richtigen Theorien diskutiert und verfeinert werden.

    Mit besten Grüßen

    Andreas Eisenrauch

    (1) Joyce, James (2004): Ulysses. Frankfurt am Main, Suhrkamp; z. Bsp. Kap. 18, S. 1004 ff.
    (2, 5) Eisenrauch, Andreas (2012): Der Einfall und die Freiheit. Norderstedt, BoD Kap I.2 und II.7
    (3) Chalmers, David J. (2003): Consciousness and its Place in Nature. In: Stich, S. und F. Warfield (Hrsg.): Blackwell Guide to Philosophy of Mind. Oxford, Blackwell, S. 102-142
    (4) Schopenhauer, Arthur (1977/1839): Über die Freiheit des menschlichen Willens. In: Kleinere Schriften II; Zürich, Diogenes, S. 84
  • Koksratten

    21.01.2013, Uwe Korpat
    Hat das Zeug etwa die neuen Ratten-Männer schlauer werden lassen? Wo bleibt der Hinweis auf Adoptiveltern-Studien in Bezug auf Human-Konsum?
    Fazit sehr fade.
  • Verbesserung der Lesbarkeit

    18.01.2013, Dieter Kauffeld
    Eine Bemerkung zu den vorgenommenen Veränderungen des Layouts: Die von Ihnen intendierte Verbesserung der Lesbarkeit ist bei mir tatsächlich eingetreten. Lediglich für die Exkurse, die Sie in die Texte der längeren Artikel einfügen, wünsche ich mir die dezente farbige Hintergrundgestaltung der entsprechenden Flächen zurück.

    Ihre Grafiken sind sehr informativ und stets für meine Augen bestens gestaltet. Die GuG-Infografik-Doppelseite gefällt mir sehr gut. Auf die ganzseitigen, plakativen Bilder (z.B. in Heft 1-2/2013 auf den Seiten 27, 33, 53, 63) kann ich verzichten.

    Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude bei der Arbeit und Ihrer Zeitschrift viele Leserinnen und Leser.

    Mit freundlichen Grüßen
    Ihr zufriedener Abonnent
    Dieter Kauffeld
  • Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen...

    16.01.2013, Max
    ... und hinzufügen, dass ich als männlicher Betroffener meistens keine großen Unterschiede zu den vielen weiblichen Betroffenen, die ich kenne, sehe. Vielleicht neigen Männer eher zu äußerlich sichtbaren Aggressionen, wenn die Depression mal etwas schwächer ist. Ansonsten sind die meisten Unterschiede aus meiner Erfahrung heraus vor allem eine ähnliche Anpassung an gesellschaftliche Rollenbilder wie viele andere Aktivitäten auch. Wie häufig haben ich schon so getan, als hätte ich alles im Griff, nur um nicht als Weichei dazustehen? Meistens geht es aber nicht einmal darum. Sondern darum, dass man als Betroffene/r selten besonders gute Erfahrungen damit macht, seine Gefühlswelt offen zu zeigen. Damit haben wir fast alles in unserer Gesellschaft ohnehin ein Problem, wenn es einem so schlecht geht, aber erst recht. Kaum etwas ist schlimmer als zurückgewiesen oder unfähig abgestempelt zu werden, wenn man eh schon gefühlt auf Anschlag ist. Das ist bei Männern genauso wie bei Frauen.
  • Streit ums richtige Paradigma

    14.01.2013, Maria N.
    Hauptsächlich halte ich für problematisch, dass psychische Störungen für "Passungsstörungen" zwischen Umwelt und Individuum gehalten werden, während dies für "organische" Krankheiten nicht gilt (obwohl auch diese die Anpassung an die Umwelt schwierig gestalten). Außerdem halte ich es für merkwürdig, dass immer wieder behauptet wird, dass psychische Krankheiten ja nur ein Korrelat besäßen, die wahre Ursache aber woanders (d.h. in der Umwelt und der Psyche) läge. Verschwindet das Korrelat, so verschwindet auch die Krankheit.

    Schließlich besitzen viele Bewegungsstörungen auch ein Korrelat z.B. in Form von Entzündungsherden. Wie diese Entzündungsherde ins Gehirn gekommen sind, ist dabei nicht primär die Frage - die Ursache der Bewegungsstörung liegt im Entzündungsherd. Verschwindet der Entzündungsherd, verschwindet auch die Krankheit. Diese Pseudokausalitäten der Betrachtungen von Krankheiten resultieren aus dem cartesianischen Dualismus, der die Medizin in der Klinik heute noch dominiert.

    So ist z.B. auch imho völlig unklar, wie sich im dualistischen Modell eine fokalen Dystonie, deren neuronales Korrelat in einer Störung der Thalamus-Basalganglien-Schaltkreise besteht, verorten lässt. Gegenwärtig stuft man diese als "organische" Krankheit ein. Wie lassen sich aber solche Störungen von z.B. dissoziativen Bewegungsstörungen mit neuronalem Korrelat abgrenzen? Beide Störungen werden zu einem gewissen Grad sozial moduliert.

    Schließlich aber ist bei der Diagnose somatoformer Störungen gerade der Umstand, dass der Patient hartnäckig eine organische Erklärung sucht, während sein Leid doch der Psyche entspricht, ein Diagnosekriterium. Würde die Meinung des Patienten als Paper publiziert werden, müsste man sie ernst nehmen. So würde der Patient die Psychogenese der Störung nicht annehmen, was zu einer massiven Störung des Arzt-Patient-Verhältnisses (und vielen Arztwechseln usw.) führt. Dabei impft man den Patienten ein Paradigma ein ... die kritische Meinung des Herrn Holsboer wäre in diesem Kontext nahezu pathologisch (was komplett lächerlich ist). Könnte er den Patienten helfen, würde die Arzt-Patient-Beziehung nicht destabilisiert.

    Letztlich ist die Klinik nicht von Neuropsychiatern dominiert, sondern von Psychoanalytikern wie Eckhardt-Henn, die ihrer Forschung eine inkonsistente dualistische Pseudotherapie anbietet (die ihre Rechtfertigung aus der bloßen Anwesenheit des Patienten bezieht, eine Schwäche der Psychotherapie im Allgemeinen). Die Frage die sich hier auch stellt ist: Wie lässt sich die Wirksamkeit der Psychotherapie überhaupt zeigen? Das Fehlen einer Placebobedingung ist höchst problematisch!

    IMHO ließe sich doch einfach die Lösung finden, dem Patient mehrere Möglichkeiten anzubieten: Die Pharmakotherapie und die Psychotherapie und ihm zu erklären, dass sich die Forschung in diesem Punkt nicht einig ist. Die letztliche Entscheidung liegt beim Patient, der als verantwortliches Individuum wahrgenommen wird. Zudem müssten Anwendungen wie Neurofeedback evaluiert werden, die ungeachtet der Ätiologie verwendet werden können.

    Letztlich müsste in diesem Zusammenhang vom Begriff der Seele Abstand genommen werden, da dieser religiös konnotiert ist. Vielleicht sind die Kategorien psychiatrischer Krankheiten auch zu wenig scharf, sodass es 10 000 Ursachen für z.B. eine Depression geben kann.

    Der vielfach postulierte Paradigmenwechsel vom organisch-psychischen Dualismus zum biopsychosozialen Krankheitsmodell hat imho nicht stattgefunden - es gibt hier nur einen Komponentendualismus ("Eine Krankheit hat sowohl psychische als auch organische Komponenten", d.h. eine Umbenennung des Problems) oder aber eine Psychosomatisierung (die auf der Psychoanalyse fußt!!!!!) organischer Krankheiten ...

    Leidtragender dieser Debatte ist der Patient.
  • Demagogie

    10.01.2013, Willy Fritz
    "3) Der irrationale Horroraspekt."
    Dies ist wohl ein typischer Fall: Jedes Gegenargument wird entweder für irrational, lächerlich oder sonstwie unüberlegt erklärt.

    Ich hatte die Muskelrelaxantien nicht erwähnt, weil vielleicht der Patient sich einen Kaffee holt (wieder wird alles ins Lächerliche gezogen). Auch hier wird der "Hirntote" plötzlich zum Patienten. Als wäre das, was bei einer Explantation geschieht, ein ganz normales Verfahren, das Jedem tagtäglich widerfahren könnte - und nächste Woche wieder. Der "Patient" ist DANACH tot.

    Seit wann "wehrrt sich der Körper ..." bei einem Eingriff? Es ist das ENS, das hier zuschlägt und dem man zumutet, eine Explantation bei wachem "Bewusstsein" zu erleben! WARUM werden keine Beteubungsmittel gegeben? Genau dieser Frage weichen Sie dauernd aus.
  • Lokalisation(stheorien)

    07.01.2013, Stefan Pschera
    Trotz großer Bemühungen ist es nicht gelungen, Funktion im Gehirn lokal einzugrenzen (Begriffe Lokalisation (Neurologie), Lokalisationstheorie, Phrenologie). Trotzdem werden immer wieder Neurone gefunden, die Globales tun können. So auch im obigen Artikel: "Neurone im Präfrontalkortex verfolgen soziale Handlungen". Woher haben diese Neurone die Information? Haben diese Augen nach außen? Schon die Überschrift ist Nonsens, eine Blamage. Ein Neuron hat nie die Möglichkeit, bei max. 20 000 Eingängen, Gloables zu erkennen. Alle vorgeschalteteten Neuronen müssen helfen. Und dann ist es eben nicht das lokale Neuron, sondern die (oder ein Bündel) Erregungsleitung, welche erkennt. Es sind ist im 21. Jh. vorbei mit den Lokalisationstheorien/-deutungen. Weg mit dem alten Denken, weg mit den Muff unter den Talaren.
  • A minore ad majus

    07.01.2013, Waler Weiss
    Zum einen: das sind - hoffentlich wiederholbare! - Beobachtungen an AFFEN, nicht an MENSCHEN.

    Zum andern: Auch der weitere Anschein, den der Titel doch wohl erwecken soll, ist höchst zweifelhaft, der Anschein nämlich, die angeblich vorhandene Sozialeigenschaft sei ANGEBOREN - und nicht "nur" in der Gemeinschaft erworben/erlernt.

    Es bleibt: die beobachteten offenbar in größeren Gemeinschaften (als nur der kleinen einer engeren Familie) lebenden Affen lassen Nahrung, die sie selbst nicht bekommen, aber den anderen Gruppenmitgliedern zukommen lassen können, lieber den anderen Mitgliedern zukommen, als dass sie sie verderben lassen. Ist das schon sozial - oder doch nur wieder selbstsüchtig? Denn wenn jeder in der Gruppe so handelt, kommt die Wohltat doch wieder zurück. Es handelt sich wohl eher um ein Spiegelverhalten, das allerdings der erste Schritt zum Erlernen sozialen Verhaltens sein kann.
  • Entgegnung von Gerhard Roth zu den Vorwürfen gegen die Neurowissenschaften

    01.01.2013, Dieter Kenze
    Unter folgendem Link findet sich eine Erwiderung von Gerhard Roth auf die im Buch erhobenen Vorwürfe gegen die Neurowissenschaften:
    http://www.tagesspiegel.de/wissen/neurobiologie-der-geist-aus-der-maschine/6907160.html
  • Leider sehr enttäuschend

    20.12.2012, Dieter Kenze
    war die Lektüre dieses Buches.

    Der erste große Schwachpunkt ist bereits, dass die Autorin namhaften Neurowissenschaftlern zwar unbegründete und durch die Befundlage nicht gerechtfertigte Aussagen zum freien Willen des Menschen vorwirt, jedoch diese Aussagen nie eindeutig, vollständig und v.a. widerspruchsfrei wiedergibt. Mal wird behauptet, die Neurowissenschaften verträten einen Laplaceschen Determinismus (was nun wirklich sehr unzeitgemäß wäre), mal stützen sich die Hirnforscher hauptsächlich auf neuropathologische Befunde - was etwas gänzlich anderes ist.
    Daher bleibt leider im Dunkeln, was eigentlich die Absicht hinter dem vorliegenden Buch war.

    Nach diesem schweren Manko darf nicht mehr viel erwartet werden. Wer z.B. hofft, dass die Hauptbegründungen (neuropathologische Befunde) der Hirnforscher für ihre Thesen aufgegriffen und kritisch hinterfragt werden, der wird bitter enttäuscht. Hier bietet das Buch rein gar nichts. Das Ziel der Autorin, die Infragestellung des freien Willens zu kritisieren, wird daher komplett verfehlt.

    Einzig und allein die Libet-Experimente und ihre Aussagekraft werden angesprochen. Hier liegt daher der Verdacht nahe, dass die Autorin eben auch keine schlagkräftigen Argumente gegen die Interpretation neuropathologischer Befunde durch manche Hirnforscher hat.

    Stattdessen wird der Leser durch die vielen Seiten mit vagen Ausführungen zur Notwendigkeit einer Begründung des mentalen Zeitpfeils durch einen physikalischen kaum schlauer, sondern eher verwirrt. Hier bleiben die Aussagen der Autorin letztlich genauso unbegründet, wie sie es den Hirnforschern bei ihren Ausführungen zum Determinismus vorwirft.

    Dabei lautet die von der Autorin vertretene These offenbar, dass eine physikalische Erklärung der Fähigkeit des Gehirns zur Unterscheidung von Zukunft und Vergangenheit zwangsläufig auf irreversiblen physikalischen Prozessen beruhen muss. Dabei wird insbesondere der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik herausgegriffen und auf dessen Unvereinbarkeit mit und Irreduzibilität aus deterministischen Naturgesetzen (wie z.B. Newtonscher Mechanik und Elektrodynamik) verwiesen. Da die Physik den "Zeitpfeil" (dieser für die Argumentation zentrale Begriff wird im Buch nie genau definiert!) also letztlich nicht erklären könne, sei ihr also auch keine Erklärung des mentalen Zeiterlebens möglich. Weiterhin sei in einer deterministischen Welt "der Unterschied von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nichts als eine Illusion" (was auch immer dies bedeuten soll). Da dies dem mentalen Erleben widerspricht, könne das mentale Zeitempfinden nicht durch die Physik des Gehirns determiniert sein.

    Die einfachste Erklärung, nämlich dass das mentale Zeitempfinden schlichtweg durch die Reihenfolge der eintreffenden Sinneseindrücke definiert sein könnte (wie bei einer Kamera, die mit jedem aufgenommenem Bild den Aufnahmezeitpunkt speichert), zieht die Autorin nicht in Betracht. Damit wäre kein Rückgriff auf den physikalischen Zeitpfeil nötig und ihre Argumentation bräche in sich zusammen.

    Leider leistet sich die promovierte Physikerin mit der Aussage, die Maxwellgleichungen seien deterministisch und zeitsymmetrisch, die sich als Lösungen ebenso ergebenden avancierten Potenziale müssten jedoch nachträglich verworfen werden, da sie in der Natur nicht vorkommen, hier einen erstaunlichen Argumentationsfehler. Richtiger wäre folgende Aussage: Grundlage bei der Herleitung der Maxwellschen Gleichungen ist die Erkenntnis, dass Ströme und Ladungen die Ursachen für elektromagnetische Felder sind und nicht umgekehrt. Diese Aussage lässt sich jedoch nicht mit in die Gleichungen hineinpacken, diese beschreiben nur die Beziehungen zwischen e.m. Feldern und Strömen bzw. Ladungen - ohne Festlegung, welches Phänomen Ursache und welches Wirkung ist. Mit den avancierten Potenzialen verwirft man also nur die Lösungen, bei denen e.m. Felder als die Ursachen von Ladungen und Strömen angesehen würden.

    Diese Falschdarstellung an einem im Argumentationsgang der Autorin zentralen Punkt ist einem Vertrauen in die sonstigen Ausführungen über physikalische Fragestellungen nicht gerade förderlich.
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