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Kurzweilige Neuro-Häppchen

Wann empfinden wir Glück? Weshalb verschlafen wir einen Großteil unseres Lebens? Und was sind eigentlich Spiegelneurone? Emily Anthes nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Wunderwelt des Gehirns. In sieben Kapiteln beschreibt die Autorin, wie die grauen Zellen uns lachen, lieben und träumen lassen, aber auch, wie unsere Psyche erkrankt und wieder gesunden kann.

Von der ersten bis zur letzten Seite liest sich das wie ein spannender Roman. Und es eignet sich auch zum Nachschlagen: Wer in den neurowissenschaftlichen Grundlagen noch nicht so firm ist, der erfährt auf einer Doppelseite, was Gliazellen sind, wie Psychopharmaka wirken oder wie die tiefe Hirnstimulation funktioniert.

Ein Selbsttest offenbart, dass sich ein Kapitel tatsächlich in knapp 60 Sekunden lesen lässt. Wer glaubt, ein komplexes Thema wie Neuroplastizität komme auf zwei Seiten viel zu kurz, der wird hier eines Besseren belehrt: Die bemerkenswerte Formbarkeit des Gehirns ausgewachsener Menschen und Tiere findet hier ebenso Platz wie eine Technik, mit der Schlaganfallpatienten ihre verlorene Sehkraft wiedererlangen können.

Der Wissenschaftsjournalistin gelingt es sogar, "Grenzen des Wissens" und "Fakten zum Angeben" unterzubringen: Jedes Kapitel liefert einen Einblick in den aktuellen Stand der Forschung und skurrile Fakten – etwa, warum es medizinisch gesehen vernünftig ist, die Zehe zu reiben, wenn man sich gestoßen hat.

Schade nur, dass ein Literaturverzeichnis fehlt. So manche amüsante Erkenntnis weckt nämlich umgehend den Wunsch nach einem Blick in die Originalstudie.

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  • Quellen
Gehirn und Geist 5/2013

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