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Editorial: Wo die Seele den Körper trifft

Ärger, Arbeitsdruck, Anspannung – all das schlägt uns aufs Gemüt. Und bisweilen auch auf den Magen. Was der Volksmund mit dieser Redensart ausdrückt, kennen die meisten aus eigener Erfahrung: Wenn etwa nach einer Phase intensiver Vorbereitung auf eine wichtige Prüfung diese endlich hinter uns liegt und wir wieder aufatmen, streckt uns prompt irgendein Infekt nieder. Sogar schwere chronische Erkrankungen wie Neurodermitis können durch psychische Belastungen ausgelöst und verschlimmert werden. Doch wie sind Emotionen und Denkprozesse genau mit dem Nerven- und Immunsystem verknüpft? Wo berühren sich Seele und Körper? Das ist die große Frage der Psychoneuroimmunologie. Vertreter dieser noch jungen Disziplin erforschen auch, warum Menschen mit sonnigem Gemüt im Schnitt gesünder sind als Miesepeter – und sind auf eine Reihe frappierender Befunde gestoßen. Redakteurin Anna von Hopffgarten hat sie für ihren Artikel ab S. 28 zusammengetragen. Dabei stieß sie auf zahlreiche aktuelle Studienergebnisse, die in einer Zeit zu denken geben sollten, in der etliche Menschen Zukunftssorgen umtreiben und wir in vielen Belangen immer hektischer agieren. Doch die Wissenschaftler zeigen auch Wege auf, wie man seine Gesundheit schützen kann. Im Interview ab S. 35 betont der Psychosomatikexperte Peter Henningsen von der Technischen Universität München, wie wichtig etwa das soziale Umfeld für unsere Befindlichkeit ist. "Freunde sind wichtiger als gesundes Essen", bringt er seine Erfahrungen auf den Punkt. Der Haut als "Spiegel der Seele" widmen wir im Anschluss einen eigenen Beitrag. Angelika Bauer-Delto führt uns in das Spezialgebiet der Psychodermatologie ein (S. 37).

Für mehr gute Laune und eine optimistische Lebenseinstellung wirbt auch Eckart von Hirschhausen. Ab sofort blickt der beliebte Kabarettist in der Rubrik "Hirschhausens Hirnschmalz" mit einem Augenzwinkern auf aktuelle Studien (S. 89). Seine Kolumne löst "Winters' Nachschlag" ab; ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit! Was nur wenige wissen: Der promovierte Mediziner Hirschhausen ist auch ausgebildeter Wissenschaftsjournalist. Sein Rezept für gelungene Wissensvermittlung ist Humor – ein Ansatz, der ihn zum Bestsellerautor machte. "Aber im Herzen bin und bleibe ich Arzt", sagt er in einem Gespräch, das ich mit ihm über die Themen und Vorhaben seiner neuen Kolumne geführt habe (siehe www.gehirn-und-geist.de/hirschhausen). Seien Sie gemeinsam mit mir gespannt auf viele positive Denkanstöße – und hintersinnigen Wortwitz!

Herzlich Ihr
Carsten Könneker

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