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News: Stechmücken mit eingebautem Schutz gegen Gelbfieber

Niemand lässt sich gerne von einer Mücke stechen. Richtig gefährlich ist es allerdings, wenn das Insekt einen Krankheitserreger wie beispielsweise das Gelbfieber-Virus in sich trägt. Wissenschaftler haben nun Stechmücken genetisch so verändert, dass sie einen Immunstoff produzieren, wenn sie Blut zu sich nehmen. Diese Substanz verhindert, dass die Insekten Gelbfieber übertragen - selbst in der neunten Generation von Nachfahren.
Mückenstiche sind nicht nur unangenehm, sondern können sogar gefährlich sein. Tragen die Mücken Krankheitserreger in sich, übertragen sie Infektionen, die tödlich sein können, zum Beispiel Gelbfieber oder Malaria. Da sich immer mehr Menschen durch Stiche infizieren, suchen Forscher nach Möglichkeiten, die Ansteckungsgefahr zu senken.

Jetzt hat das Team um Vladimir Kokoza von der Michigan State University in East Lansing die Gene der GelbfiebermückeAedes aegypti sso verändert, dass die Insekten das Protein Defensin produzieren, welches gegen Bakterien, Viren und Pilze wirksam ist. Die genetisch veränderten Tiere setzen es frei, wenn sie eine Blutmahlzeit zu sich nehmen. Defensin könnte verhindern, dass die Mücken Pathogene wie den Malaria-Erreger, einen eukaryontischen Einzeller, beherbergen. Noch etwa drei Wochen nach einer einzigen Blutmahlzeit fanden die Forscher einen erhöhten Gehalt an Defensin im Blut weiblicher Mücken.

Kokuza und seine Kollegen haben ein zweiteiliges Gen hergestellt, das sie in die DNA der Gelbfiebermücke einbrachten. Diese Veränderung ermöglicht es dem Insekt, das Protein zu synthetisieren. Noch in der neunten Nachkommengeneration wiesen die Forscher das modifizierte Gen nach, also vererben die Tiere die Fähigkeit, Defensin zu produzieren.

Anthony James von der University of California in Irvine – einer der beteiligten Forscher – freut sich: "Das Resultat wäre, dass es weniger Krankheiten und weniger Tote geben würde." Denn ansteckende Mücken verwandeln sich in Tiere, die Gelbfieber nicht mehr übertragen. Immerhin sterben weltweit jedes Jahr noch viele Menschen an dieser Krankheit.

In der Veränderung des Gens sieht James jedoch nur den Anfang: "Als nächstes müssen wir Wege entwickeln, um die Gene in natürlichen Populationen zu verteilen." Denn nur, wenn die transgenen Insekten ihre natürlichen Artgenossen ersetzen, wird sich die Krankheit nicht mehr weiter ausbreiten. Ob sich die neuen Tiere durchsetzen werden, ist allerdings ungewiss. Da die Linie der modifizierten Mücken aus nur einem Ei hervorgehen würde, wäre ihre Konkurrenzfähigkeit wegen der mangelnden genetischen Variabilität eingeschränkt.

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